Full text: Geschichte des Altertums (Bd. 1)

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Sullas Diktatur. 
kleidete jedoch diesmal das höchste Staatsamt nur wenige Tage. Durch 
Unmäßigkeit im Trinken zog er sich ein Fieber ^ foem cr na(fy wenigen 
Tagen erlag. Rn seiner Statt führte Tinna, gestützt auf die Volks- 
Partei, eine Gewaltherrschaft. 
als Diktator 82—79. 
Mit Sullas Rückkehr nach Italien (83) waren die Tage der Volks¬ 
herrschaft in Rom gezählt. Tinna war schon zuvor von seinen meuterischen 
Soldaten ermordet worden (84); jetzt sammelten sich die Rnhänger der 
Optimalen, besonders unter dem jungen Tn. Pomp ejus, und 
strömten Sulla zu, der im langsamen Siegeszuge gegen Rom vorrückte, 
vor und in der Stadt kam es zu heftigen Kämpfen, in _ denen die 
ITtarianer von den Sullanern überwältigt und zu Tausenden hinge¬ 
schlachtet wurden.^ 
Sulla übernahm nunmehr die oberste Leitung des Staates unter 
dem alten Hamen eines Diktators, in der Tat mit der Machtfülle 
eines Herrschers. Die alten Soldaten (Veteranen), denen er seine 
Siege und seine Machtstellung verdankte — es waren bei 120 000 —, 
belohnte er reichlich durch Landanweisungen, d. H. er ließ 
ihnen auf Kosten solcher Städte, die es mit der Gegenpartei gehalten 
hatten, Landgüter überweisen. Gegen seine Widersacher erfand er das 
grausame Mittel der Proskription,- sie wurden geächtet, auf ihren 
Kopf ein hoher preis gesetzt und ihre Güter eingezogen. Rls Gesetz¬ 
geber und Grdner des Staates hatte er das Bestreben die Macht des 
Senates zu stärken, dagegen die Befugnisse der Volkstribunen und der 
Volksversammlung zu beschränken. 
Seine Allgewalt als Diktator legte er nach zwei 3ahren freiwillig 
nieder 79, als er sein Reformwerk hinreichend befestigt glaubte. Die 
Freuden des Privatlebens, nach denen er sich sehnte, konnte er nicht 
lange genießen: schon im nächsten 3ahre (78) starb er auf seiner Villa 
zu Lumä in Kampanien. 
Trotzdem sich so viele Gewalttaten an seinen Hamen knüpften, zeugte 
die ihm zu (Ehren veranstaltete Trauerfeier von der seltenen Volkstüm¬ 
lichkeit dieses Mannes. Tausende von Veteranen geleiteten die Leiche 
nach Rom. hier lagen 2000 goldene Kränze bereit, die als (Ehrengaben 
der Legionen, der Städte und der näheren Freunde des Toten gespendet 
morden waren. Huf dem Forum wurde ihm die Leichenrede gehalten und 
alsdann die Bahre auf den Schultern von Senatoren nach dem Marsfeld 
getragen, wo der Scheiterhaufen errichtet war. hier fand auch die Asche des
	        
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