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geschützt, und es ist von größter Wichtigkeit, daß diese Grasflächen durch
Unbefugte nicht betreten und insbesondere durch spielende Kinder
nicht beschädigt werden.
Von Freiburg an zieht die Dreisam nordwestlich durch den die Ebene
bedeckenden Mooswald in die March und zwischen deren niederen Lö߬
hügeln und dem Kaiserstuhl bei Nimburg und Liebstesten hindurch zum
alten Riegel, wo Dreisam, Glotter und Elz zusammen sich in den Leopolds¬
kanal ergießen. Dieser mündet dann bei Ober- und Niederhausen in den
Rhein.
Von Neuershausen in der March an zieht sich zum Kaiserstuhlgebirge
hin und viel gewunden an diesem entlang auch bis zum Leopoldskanal die
„alte“ Dreisam, die das frühere Bett vor der Geradlegung und Eindämmung
des eigensinnigen und gewalttätigen Flüßleins darstellt.
Nach Fridrich Pfaff und Max Buhle.
42. Die Stadtbäcbkin-
Wer als Fremder Freiburg betritt, wird angenehm überrascht durch
die vielen offenen Wasserläufe, welche kristallklar in deu Straßen fließen.
Wie das Bild des Münsters, pflegen auch sie als angenehme Erinnerung
dauernd im Gedächtnis dessen zu haften, der einmal unsere Stadt gesehen
hat. Der Freiburger aber liebt seine Stadtbäche nicht minder, wenn sie
auch nicht mehr wie früher gewerblichen Zwecken dienen. Sie sind jetzt
in der Hauptsache nur noch eine Straßenzierde. ^
Bei heißer Zeit benutzt man sie auch wohl, um die Straßen reichlich
zu netzen; im Winter wird der Schnee in sie hineingekehrt und von ihnen
abgeschwemmt. Ursprünglich lieferten sie den Ortseinwohnern das Brauch¬
wasser und dienten zur Wässerung der Ländereien. Die jetzt in Stern-
rinnen dahinfließenden Bäche waren ehemals Wässergräben. Diesen Gräben
entlang zogen sich die Feldwege. lOiit Änsdehnnng der Besiedelung jedorf)
wurden 'die Feldwege zu Ortsstraßen, und statt der bisherigen Graben
stellte man nun in der Straßenmitte gepflasterte Rinnen her. Der frühere
Wässerungsgraben diente jetzt dazn, allerlei Unrat, Schinutzwasser und
Kehricht ans der Ortschaft zu entfernen. _
Bei dem wachsenden Berkehr wurden die Bachläuse tn der bisherigen
Gestalt als ein Hindernis empfunden. In der zweiten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts hat man sie in Steinrinnen gefaßt, um den von ihnen nt
Anspruch genommenen Nanm einzuschränken, und so durchstießen sie noch
heute die Stadt. ,
Setdei' führte das Berkehrsbedürfnis dazu, eine Reche von Stcut-
bächen gauz zuzudecken oder gar zu entfernen, doch sind im letzten ^5ah 1 -
zehnt manche wieder offengelegt worden. Einzelne find mit durchbrochenen
Eisenplatten bedeckt worden, um sie sichtbar zu erhalten und trotzdem Raum