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Zeit Ansiedelungen gefunden am Gebirgsrand bei Efringen, Blansingen, auf 
dem Schönberg bei Freiburg, bei Riegel, Malterdingen, Lahr, Offenburg und 
weiter auf dem Hochgestade des Rheins bei Bellingen, Burkheim, Auenheim, 
Weisweil, ferner auf dem Tuniberg und dem Kaiserstuhl. Auch die Pfahl¬ 
bauten im Bodensee gehören zum größten Teil hierher. Dagegen blieb die 
unmittelbare Nähe des Rheins wegen der Sümpfe und Altwässer von Siede¬ 
lungen frei, und ebenso war das höhere Berggebiet unbewohnt, weil der 
humusarme, schwer zu bearbeitende Boden den einfachen Ackergeräten 
dieser Menschen trotzte. Denn immer noch war der Gebrauch des Metalls 
unbekannt. Doch verstand man es in dieser jüngeren Steinzeit vor¬ 
trefflich, die Steingeräte in viel vollkommenerer Weise anzufertigen, als es 
in jener ersten sogenannten älteren Steinzeit der Fall gewesen war. 
Auch die Kunst Ton zu brennen kam schon auf, und die geschmackvoll 
verzierten Tongefäße jener Zeit, die auf uns gekommen sind, zeigen oft 
eine Kunstfertigkeit, die uns in Erstaunen setzt. 
Ein gewaltiger Fortschritt war es, als etwa um das Jahr 2000 vor 
Christi Geburt Geräte aus Kupfer und aus Bronze, einer Mischung von 
Kupfer und Zinn, bekannt wurden. Im Anfang führte man nur fertige Waren 
ein, und zwar kamen diese hauptsächlich aus den Ländern um das östliche 
Mittelmeer. Später aber verstand man die Bronzebarren im Lande selbst 
zu verarbeiten. 
Etwa ein Jahrtausend hatte die Bronzezeit gedauert, als man 
ebenfalls durch den Verkehr mit den Mittelmeerländern die Verwertung des 
Eisens kennen lernte. Rasch verdrängte dieses Metall die Bronze, die 
von da an nur noch zum Schmuck und zu Küchengeräten verwendet wurde. 
Die erste Eisenzeit nennt man Hallstattzeit, weil bei Hallstatt 
im Salzkammergut besonders zahlreiche Funde aus dieser Zeit gemacht 
wurden. Auch der Breisgau war damals reich besiedelt. Vor allem am 
Kaiserstuhl hat man eine große Zahl von Grabhügeln, sog. Hunnengräbern, 
gefunden, die uns über die Sitten und Gebräuche der damaligen Bewohner 
reiche Auskunft geben. Diese Gräber waren zum Teil ausgestattet wie die 
Wohnungen der Lebenden; in gewaltigen Steingewölben und hölzernen 
Grabkammern wurden die Großen jener Zeit im Glanze ihrer Waffen und 
ihres Schmuckes beigesetzt, oft mit Rossen und Streitwagen; stets aber 
gab man ihnen Werkzeuge, sowie Speisen und Getränke in mancherlei 
Schüsseln und Krügen mit ins Grab. 
Die Menschen der Hallstattzeit wurden von den Kelten oder 
Galliern verdrängt, die etwa um das Jahr 400 vor Christi Geburt in das 
Gebiet des Oberrheins eindrangen und eine neue, ganz andersartige Kultur 
mitbrachten. Auf einer Untiefe am Nordende des Neuenburger Sees hat 
man ein keltisches Kastell gefunden, das eine Menge von Waffen, Werk¬ 
zeugen und Schmucksachen enthält. Nach diesem Ort La Tene wird die 
ganze Zeit als La-Tene-Kultur bezeichnet. 
Die Kelten waren offenbar ein fleißiges, ackerbau-, gewerbe- und 
handeltreibendes Volk, die das ganze Land dicht besiedelten und mit Wegen
	        
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