Einheitskämpfe. 
Kein Huhn im Stalle, kein Käs im Schrank, 
kein Fäßlein Wein auf der Kellerbank. — 
Wer wacker suchte, der fand von je. 
Krieg ist Krieg, und Hunger tut weh. 
Im Bett lag der Speck, der Schinken im Heu, 
die Wurst unterm Holz und das Brot in der Spreu. 
Zwei wandten im Garten Schollen und Stein, 
die fanden ein frisches Grab am Rain 
und lasen, geschrieben am herbstlichen Pfad: 
„Ici reposent trois bons camarades.“ 
Da hat den einen die Klugheit geweckt: 
„Mich deucht, Kamerad, daß der Bauer uns neckt!" 
Sie liefen nach Spaten und Hacken ins Haus, 
drei volle Fäßlein scharrten sie aus. 
„Kameraden, wir haben ein Wunder vollbracht, 
wir riefen drei Tote aus ihrer Nacht." 
Bald dampfte der Braten, der Becher ging um: 
fo tafelt der Kaiser Napoliurn. 
Das Bäuerlein schrie: „Messieurs, messieurs, 
laissez-moi du pain pour l'amour de Dieu!“ 
Zogen die Reiter die Achseln in Ruh: 
„Nix pain, nix vin, nix point du tout!“ 
Max Geißler. 
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