Alt-Preußen.
So hatt ich eben eine Nacht
mit Seufzen und Gebet durchwacht
und stieg beim ersten Morgengraun
den Turm hinauf, um auszuschaun,
wie's draußen stund; 's war still umher,
und ich sah keine Feinde mehr.
Da zog ich still mein Käpplein ab,
dem lieben Gott die Ehre gab. —
Horch, plötzlich trabt's ins Dorf herein,
der Himmel woll uns gnädig sein!
Ein alter Schnauzbart jagt im Trab
nach meinem Haus; dort steigt er ab.
Kaum bin ich unten, schreit er: „Lauf,
schließ nur geschwind die Kirche auf!“
Ich bat: „Bedenkt, 's ist Gottes Gut,
was man vertraut hat meiner Hut,
und Kirchenraub bestraft sich schwer."
Doch er schrie wild: „Was schwafelt Er?
Flink aufgeschlossen, sonst soll Ihn! —“
Schon wollt er seinen Säbel ziehn,
da dacht ich bang an Weib und Kind
und öffnete die Tür geschwind
und trat dann zagend mit ihm ein,
mein Weib schlich weinend hinterdrein.
Er ging vorüber am Altar,
hinauf dann, wo die Orgel war,
da stand er still. „Gesangbuch her!
Hier den Choral, den spielet Er.
Und daß Sie brav die Balge tritt!
Marsch, vorwärts jetzt, und zögert ms!“
Ich fing mit einem Vorspiel an,
wie ich's mein Lebetag getan.
Da siel der Alte grimmig ein:
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