(Herrschau) versammelt. Sie ziehen an ihrem königlichen
Führer vorüber wie in Zeiten des Friedens. Dann sprengt
der König vor, setzt sich an die Spitze seiner Getreuen
und führt die Truppen über die Havelbrücke nach Süden,
nach Sachsen zu.
Eine freudige Stimmung beseelt die Mannschaften.
Unter den Klängen des Dessauer Marsches wird die
Grenze überschritten.
Der Krieg scheint also entschieden. Und doch scheint
es nur so. Der Krieg ist so gut wie entschieden für
jedermann, nur für einen ist er es nicht. Er allein, auf
dem die furchtbare Verantwortung lastet, und der dieser
Verantwortung wie kein zweiter sich bewußt ist, er sieht
auch jetzt noch nicht den Kampf für unwiderruflich
entschieden an.
Der König bietet noch ein Mal — zum dritten Male
die Hand zur Versöhnung dar. „Jede Erklärung würde
mich zufriedengestellt haben, wenn ich darin nur irgend
eine Bürgschaft für meine Sicherheit hätte finden können."
Mit einer solchen Gewissenhaftigkeit schreitet der
König an diesen Krieg heran. Trotz der verletzenden
Behandlung gewinnt er es über sich, noch eine dritte
Botschaft an den Wiener Hof zu entsenden.
Strengste Manneszucht und Ordnung wird befohlen.
Jeder voreilige Waffengebrauch wird den Truppen
verboten. Die bereits erhobenen Waffen werden noch
innegehalten. „Gibt die Kaiserin mir die Sicherheit des
Friedens — ich werde keinen Augenblick zögern, meine
Truppen zurückzuziehen. Ich werde auf der Stelle Halt
machen, die Waffen niederlegen und selbst für die auf¬
gewendeten Kriegskosten keine Entschädigung verlangen.Ä
Da trifft die dritte Erwiderung der Kaiserin ein.
„Der Staatskanzler erklärt, die letzte Antwort sei die