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und muldenförmig. An den Füßen befinden sich Zänglein zum
festhalten. Die beiden Vorderbeine sind noch mit spitzen Zacken
versehen, mit denen er die Erde aufgraben kann. Warum will
er denn die Erde aufgraben?
Er kommt aus der Erde — diese ist sein Geburtsort.
Man sollte meinen, da er doch auf den Bäumen lebt, müßte er
auch seine Eier auf die Bäume legen. Das tut er aber nicht.
Ist der Mai vorbei, so setzt das Weibcheu sich auf deu Boden
und legt viele Eier in die Erde; daranf stirbt es. Ans jedem
Ei kommt ein Wurm, Engerling genannt, welcher in der Erde
bleibt und die Wurzeln des Grases und der Pflanzen abfrißt.
Die Engerlinge tun da oft mehr Schaden als die Käfer selbst,
die iu großen Massen manchmal die Büsche und Bäume kahl
fressen; denn wenn die Würzelcheu weg sind, stirbt die ganze
Pflanze ab. — Es ist nur gut, daß es Tiere gibt, welche die
Engerlinge und Maikäfer fressen.
Käfer uud Larveu sind unersättliche Fresser und darum für
den Meufcheu schädliche Tiere. Am schlimmsten haust der Enger-
ling, der durch Abnagen der Wurzeln die ganze Pflanze ver-
nichtet.
Darum sollte man die Feinde dieser gefährlichen Zerstörer
wohl schützen: den Maulwurf, die Krähen, die Fledermäuse und
gauz besonders das große Heer der Singvögel.
Die Jahreszeiten.
Es gibt vier Jahreszeiten. Sie heißen Frühling, Sommer,
Herbst und Winter.
1. Der Frühling beginnt am 21. März.
Die Sonne scheint wieder warm. Schnee und Eis sind
geschmolzen. Die Bäume und Gebüsche werden grün. Es trocknen
die Wege. Die Blumen zeigen sich im Garteu. Iu den Hecken
blüht das wohlriechende Veilchen. Schwalben und Störche kehren
in ihre Nester zurück. Die Bleuen summen; die Frösche qnacken
und die Lerchen singen in der Luft. Warmer Regen fällt her¬