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aber doch nehmen sie innigen Antheil an der Freude eines Heldenvaters über 
seinen Heldensohn. . 
Die Schlacht von Königsgrätz war entscheidend sür den ganzen Krteg. Be¬ 
reits am 22. Juli wurde Waffenruhe vereinbart, welcher bald der ersehnte 
Friede folgte. 
27. General von Beyer an der Spitze der Neunnnddreißiger 
tei Hammelburg. 
(10. Juli 1866.) 
Die Schlacht von Königsgrätz war geschlagen; die österreichisch-sächsische 
Armee hatte den Rückzug antreten müssen. Wenige Wochen darnach war auch 
im Südwesten Deutschlands der Kampf zu Gunsten der preußischen Waffen 
entschieden. 
Nördlich von Frankfurt a. M. stand, etwa 46,000 Mann stark mit 134 
Geschützen, das achte Bundesarmeecorps (aus Württembergeru, Badensern, Hessen 
und Nassauern bestehend) unter dem Oberbefehl des militärisch gebildeten Prinzen 
Alexander von Hessen-Darmstadt. Die Baiern, etwa ebenso stark, mit 136 Ge¬ 
schützen hatten sich zwischen dem Rhöngebirge und Thüringerwald ausgestellt; 
den Oberbefehl führte der greise Prinz Karl. Die nächste (allerdings nicht 
erreichte) Ausgabe war die Vereinigung beider Armeen. Ihnen gegenüber stellte 
sich, zunächst diese Vereinigung zu verhindern suchend, die sogenannte ^Main- 
armee" (nur 45,000 Mann stark mit 97 Geschützen) unter dem Oberbefehl des 
Generals Vogel von Falkenstein (später unter General Manteuffel). Am 19. Juni 
hatte bereits General Beyer Kassel besetzt, den Kurfürsten gefangen genommen 
und am 21. Juui die Regierung des bisherigen Landesherrn für aufgehoben 
erklärt. Eine anfangs beabsichtigte Vereinigung der Baiern mit den Hanno¬ 
veranern wurde nicht möglich, da letztere bereits zur Kapitulation gezwungen 
worden waren, ehe die Baiern anrückten. Diese versuchten nunmehr sich (bei 
Hersfeld) mit dem achten Bnndesarmeeeorps zu vereinigen. Der Befehlshaber 
desselben erhielt die entsprechende Anweisung, die Baiern aber zogen über die 
Abhänge des Rhöngebirges westwärts nach Hessen. Das Ziel Falkensteins war 
die Besetzung der alten Bundeshauptstadt Frankfurt. Ant 2. Juli brach er mit 
der ,,Maiuarmee" auf, um über Hünfeld die Frankfurter Straße zu gewinnen. 
Durch General Göben wurden bei Dermbach (südwestlich von Eisenach) die 
bairischen Vortruppen zurückgewiesen. Prinz Karl war der irrigen Meinung, 
die gesammte Mainarmee stehe ihm gegenüber; auch erhielt er die Nachricht, 
daß Prinz Alexander die Richtung ans Frankfurt genommen habe, um die 
Bundeshauptstadt, sowie die Länder, deren Truppen dem achten Armeecorps 
angehörten, zu decken. Um nmt doch noch vielleicht eine Verbindung der beiden 
Heere zu ermöglichen, führte Prinz Karl die Baiern nach der fränkischen Saale 
hin zurück. General von Fälkenstein rückte unterdeß, nachdem er bei Hünfeld 
(südwestlich von Dermbach) mit bairischer Kavallerie einen Zusammenstoß gehabt 
hatte, weiter vor und besetzte Fulda. Seine Vermuthung, hier das achte Corps 
anzutreffen, bestätigte sich nicht, da dasselbe bereits den bezeichneten Marsch an¬ 
getreten hatte. Schnell entschlossen rückte er den links von ihm marfchirenden 
Baiern entgegen. Wohl wußte er, daß er immerhin ein Wagniß unternahm; 
überdies stellte den Vormarsch über das steile Rftjrnebiigß an die Kräfte der 
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