36 Vom Regierungsantritt Wilhelms I. bis zu seinem Tode. 
Die Londoner Konferenz, der Übergang nach Alfen, Ende des 
Dänischen Krieges. 
(Gebhardt:) 
Die Teilnehmer der Londoner Konferenz waren Öster¬ 
reich, Preußen, Deutscher Bund, Dänemark, England, Frank¬ 
reich, Rußland, Schweden. Am 25. April (1864) wurde die 
Konferenz eröffnet. Die Neutralen stellten Antrag auf Waffen¬ 
stillstand, der vom 12. Mai an aus 4 Wochen bewilligt wurde. 
An demselben Tage erklärte Preußen namens der deutschen Mächte, 
die Verträge von 1852 seien hinfällig, und es sei zur Erwägung 
anderer Kombinationen bereit. England, Rußland, Dänemark 
hielten am Londoner Protokoll fest, erwarteten aber die deutschen 
Vorschläge, die am 17. Mai dahin gemacht wurden: vollständige 
politische Unabhängigkeit der durch gemeinsame Institutionen ver¬ 
bundenen Herzogtümer, also Herstellung einer Personalunion mit 
Dänemark. Die Dänen wiesen diesen Vorschlag als ganz unan¬ 
nehmbar zurück, und die Konferenz wurde bis 28. Mai vertagt.. 
Dänemark wollte auch in Verlängerung des Waffenstillstandes 
nicht willigen, und so schloß 25. Juni die Konferenz erfolglos. — 
In der Nacht vom 2S./29. Juni fand der Übergang nach 
Alfen statt. Die Dänen zogen sich aus die Schiffe zurück. Im 
Juli wurden auch die friesischen Inseln besetzt. Am 20. begann 
der Waffenstillstand, dem der Friedensschluß folgte. 
Der Wiener Friede. 
(Kahn, Fürst Kismarck:) 
Artikel 3: Se. Maj. der König von Dänemark verzichtet 
auf alle feine Rechte auf die Herzogtümer Schleswig, Holstein 
und Lauenburg zu Gunsten Ihrer Majestäten des Kaisers von 
Österreich und des Königs von Preußen, und verpflichtet sich, 
die Verfügungen, welche Ihre genannten Majestäten hinsichtlich 
dieser Herzogtümer treffen werden, anzuerkennen. 
10. Der Deutsche Krieg 1866. 
Hahn, Fürst Dismarck; — Hahn, Kaiser Wilhelms Gedrnkbuch. 
Austritt Preußens aus dem Deutschen Bunde; Ausbruch 
des Krieges. 
(Hahn, Fürst Sismarck:) 
Erklärung des preußischen Gesandten bei dem Bundes¬ 
tag (nach der Annahme des österreichischen Antrages auf Mo¬ 
bilisierung des Bundesheeres gegen Preußen), 14. Juni 1866. 
.... „Durch die nach dem Bundesrechte unmögliche Kriegs¬ 
erklärung gegen ein Bundesglied, welche durch den. Antrag Oster-