Vorbemerkung
von Friede. Wilhelm hoffmann.
Das hier zum erstenmal der Öffentlichkeit übergebene
Manuskript unserer Stadlbibliothek — eine von der Hand
seines Schreibers gefertigte, aber sorgfältig von ihm selbst
verbesserte Reinschrift — bildet eigentlich den dritten Teil
der von Gtto v. Guericke hinterlassenen Geschichte der Stadt
Magdeburg. Don dem Autographen des Verfassers existieren
noch die ersten sechs Bogen, welche manches in der Kopie
weggebliebene enthalten, das, soweit es für den Leser von
Interesse, in dem gegenwärtigen Abdrucke unter dem Texte
gegeben und, zum Unterschiede von den Anmerkungen,
welche ich hinzugefügt, mit dem Buchstaben G bezeichnet ist.
Der erste Teil des Guerickeschen Geschichtswerkes war
keine eigene Arbeit des berühmten Mannes, sondern es
bildete ein von ihm mit Anmerkungen und Zusätzen be¬
reichertes Exemplar der magdeburgischen dhronik des vor¬
maligen hiesigen Predigers Ioh. Pomarius (Baumgarten)1).
Der verstorbene Superintendent Rathmann zu Pechau hat
diesen noch in Händen gehabt und für seine (Beschichte
öer Stadt Magdeburg benutzt; er ist aber seitdem spurlos
verschwunden. Der zweite Teil — den Zeitraum von
1585 bis 1630 umfassend und, ohne Zweifel, ganz aus
(Buericfes Zeder geflossen — befand sich schon damals nicht
mehr in der Stadtbibliothek und muß also schon früher,
tvo noch keine so sorgsamen Augen als jetzt über die lite¬
rarischen Schätze der letzteren gewacht haben, verloren ge¬
gangen sein.
Zu dem hier gegebenen Abdruck der Handschrift habe
ich nur zu bemerken, daß bei ihm, da er für einen
*) Summarischer Begriff der Magdeburgischen Staötchronifen.
Magdeburg 1587, 4.
1*