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Schweden. 
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lung, welche ifjn mit aller Ehrfurcht erwartete, da 
ihm sein redlicher Prediger schon vorgearbeitet hatte. 
Er erzählte alle die schimpflichen Begegnungen, die 
ihren Mitbrüdern von den Danen angethan worden 
waren; er schilderte das grausame Blutbad, das 
dem Reiche die ersten und stärksten Stützen geraubt 
hatte, und nennte ihnen den Muth und das uner¬ 
schrockene Herz ihrer Voreltern, die, bey einer tau¬ 
sendmal geringer» That, diese Eingriffe mit Leib 
und Leben bekämpft hatten. Er zeigte ihnen, daß 
in ihm noch jenes rächende Blut flösse, und daß er 
«ur zu ihnen gekommen wäre, es mit dem ihrigen 
zu vereinigen, und ihr Vaterland von dem Vorwurf 
einer sklavischen Unterwürfigkeit loszumachen. 
Noch hatten die Dalekarlrer nichts von dem 
Blutbade in Stockholm gehört, daher geriethen sie 
bey einer so edlen und unwiderstehbaren Aufforde¬ 
rung eines jungen Helden in die große Wuth, und 
schwuren, das Blut ihrer Landsleute mit ihrem 
Blute zu rachen. Bald gesellte sich ein Hause von 
vierhundert der muthigsten Streiter zu Gustav, der 
sich noch ansehnlich vermehrte, und unter seiner An¬ 
führung das erste Unternehmen auf den' Statthal- 
halter der Provinz richtete. Der erste Versuch fiel 
gleich zu ihrem Vortheil aus, sie bemächtigten sich 
des Schlosses und der Güter des Statthalters, und ver¬ 
breiteten weit umher das Gerüchte, daß es in Schwe¬ 
den doch noch Leute gäbe, die ihren Nacken unter 
ein so schimpfliches Joch nicht ruhig beugen möchten, 
und an deren Spitze der Held Gustav IVasa sey. 
Bey diesem glücklichen Fortgang schlug Gustaven 
das Herz hoch auf; die übrigen fiengen sich an zu schä¬ 
men, und suchten anfänglich nur durch Unterhand¬ 
lungen sich zu seiner Parthey zu bekennen, weil sie 
die Grausamkeit des Königes und die pünktliche Be» 
H 3 folgung
	        
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