Full text: Aus dem Leben vornehmer Ägypter

Überspringen wir die Zeit öer großen (Eroberungen, öie 
öurch die Biographien öer Offiziere veranschaulicht wurden 
so kommen wir in öie Zeit öes Königs flmenophis III. als 
eines frieötichen Herrschers, öer sich öes von seinen Vorgän¬ 
gern erworbenen Besitzes erfreut. In seine Zeit führt uns der 
Vorsteher öer königlichen Magazine dha=em=het(flbbilöung 10) 
dessen Grab leiöer keine Biographie überliefert hat. Unter 
ihm lebte auch flmenophis, öer Sohn öes hapu, öer aus 
einer vornehmen $amilie öer Provinz stammte; öer König 
berief ihn, Öen er wohl schon wegen seiner ungewöhnlichen 
Gelehrsamkeit schätzte, in öie königliche Kanzlei unö machte 
ihn enölich zum Leiter aller Bauten — wir rvüröen sagen: 
zum Minister öer öffentlichen Arbeiten, was uns ein be¬ 
sonderes Interesse an öem Mann gibt, ist, öajz seine Weisheit 
bis in öie griechische Zeit berühmt blieb; man schrieb ihm öie 
Abfassung von allerlei gelehrten Büchern zu, unö ptolemäische 
Könige erhoben ihn zu einem Gott, öer bei Oer-el-Meöine 
auf öem Westufer von Theben seinen Totentempel erhielt. 
diner Statue, öie flmenophis, Sohn öes hapu, zu seinen 
Lebzeiten in öen Tempel von Karnak gestiftet hat, zeigt Öen 
tvüröigen alten Herrn in öer Arbeit eines ausgezeichneten 
Bilöhauers, öer es verstanöen hat, sein unschönes nachöenk- 
üches Gesicht nachzubilöen (flbbilöung 11); auf öem Kücken* 
Pfeiler öiefer $igur erzählt öer Dargestellte: 
„3ch bin ein Großer, ein Oberhaupt öer Großen, er- 
finöerifchen Geistes in öen Gottesworten (ö. H. Hieroglyphen) 
bei öer Beratung öer Derstänöigen, öer öie Pläne öes Königs 
betreibt, öessen Geist öer König erhöht. 
„König flmenophis III., öer älteste Sohn öes Sonnengottes 
harachte, hat mich gelobt, als ich zum Unteraufseher öer 
königlichen Schreiber ernannt wuröe. Ich tvuröe eingeführt 
in öas (Bottesbuch; ich erblickte öie Herrlichkeiten öes Thot 
unö wuröe vertraut gemacht mit ihren Geheimnissen. 3ch 
löste alle ihre Schwierigkeiten unö ich tvuröe um Rat befragt 
bei allen ihren Angelegenheiten. 
„ITtein Herr, König flmenophis III., erwies mir eine 
Zweite Gunst: er faßte für mich (eine Gruppe von) Leuten zu- 
x) Heinrich Brugsch, Thesaurus inscriptionum aegyptiacarum 
VI (Leipzig 1891) 1292; Statue in Kairo.
	        
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