Parteien laut: „Nur Einer ist heilig!" Dann ließ er sich nieder,
die Bürgerschaft überreichte ihm goldene Armbänder, die er
entgegennahm und sich über die Anne streifte; er entließ
sie dankend und richtete eine freie Aussprache an das Volk
über den glücklichen Verlauf des Krieges. Da jubelten
ihm alle in Siegesbegeisterung zu. Sich nun vorn Throne
erhebend, stieg er abermals zu Pferde und ritt durch die
Säulengänge des flchilleions und die Bäder des Zeu-
xippos *) hindurch .... und an dem unbedeckten Teil des
Hippodroms hinaus unter den Sitzreihen hindurch, in den
unteren bedeckten Teil, stieg dort vom Pferde und begab
sich in das Innere des Palastes, wo großer Empfang statt¬
fand. fluch am folgenden Tage wurde Empfang abgehalten,
Rangerhöhungen wurden vorgenommen, zahlreiche Ge¬
schenke an die städtischen Behörden verteilt, Pferderennen
veranstaltet und nochmals die Gefangenen und die Beute
im Triumph aufgeführt; mehrere Tage lang dauerte die
Verteilung der Geschenke.
(2. Zeremonienbuch, Anhang zu Buch I, S. 497, 13—498, 13.)
flm ITTontag, den 11. August des Jahres 540 zog der
erlauchte Kaiser Justinian um die erste Stunde in Kon¬
stantinopel durch das Eharisiostor2) ein, wohin ihm die
Senatoren und der Stadtpräfekt ohne Kränze entgegen¬
gegangen waren. Um die zweite Stunde verrichtete er
ein Gebet in der flpostelkirche3), zündete die Kerzen am
Grabmal der Kaiserin an und begab sich dann zum Kapitol.
Als er sich in die Hauptstraße, die die Stadt der Mitte nach
durchzieht4), einbog, hatten sich zu seinem Empfange die
') Die Thermen des Achilleus und Zeuxippos lagen zwischen
dem Denkmal des Milium und der Vorhalle des Palastes, der
sogenannten Erzhalle (Ehalte). Dgl. Ebersolt, S. 16 ff., Pauly =
Wissowa, III, S. 1125 f.
2) Wahrscheinlich identisch mit dem fldrianopeler Tor, türk.
Edrene kapussi. Dgl. Pauly-wissowa, IV, 5. 9, Sp. 2.
3) Die Grabeskirche der byzantinischen Kaiser. Über ihre
Lage siehe Pauly-Wissowa, IV, 5. 16, 1.
4) Daher auch Mese (BTittelstraße) genannt. Dgl. P a u I y *
Wissowa, IV, S. 12f.
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