Full text: Hundertfünfzig vaterländische Gedichte

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Das ist der wahre Kyffhäuserberg,?) 
Dort hielt die geheime Wacht der Zwerg, 
Dort krächzten die fränkischen Raben. 
Ausspringt sein Thor — im Purpurkleid 
Die versunkene deutsche Herrlichkeit 
Steigt auf, die nimmer begraben. 
Wie Schauer kommt's durch die Morgenluft, 
Als tauche ein drohend Gespenst aus der Gruft, 
Aus zerstiebter Gebeine Haufen — — 
Wohl braust es, als seien Geister erweckt, 
Daß ein Zollern an Frankreich die Rache vollstreckt, 
Das Gericht für den letzten der Staufen! 
Wilh. Jensen. 
85. Zur Biegesfeier des 2. September. 
Heraus die Fahnenstangen Mit Flaggen und Lorbeerkranz! 
Laßt alle Häuser prangen Im schönsten Festesglanz! 
Laßt alle Olocken ertdnen Im hellsten Jubelklang, 
Kanonendonner erdröhnen Den deutschen Rhein entlang! — 
Es zog heran von Westen Die wälsche Lügenbrut, 
Der Franzen Reich zu festen Mil deutscher Männer Blut. 
Da zog es wie Sturmeswehen Durch jede deutsche Brust, 
Da rief es von Thal und Höhen Wie grimme Kampfeslust. 
Und Alle, Alle kamen Als treue Wacht am Rhein. 
Nun frisch, in Gottes Namen, In Feindes Land hinein! 
Nun helles Siegesklingen Und Jubel Tag für Tag, 
Und muthig Vorwärtsdringen — Wie fiel da Schlag auf Schlag! — 
„Napoleon gefangen!“ — So klangs mit einem Mal — 
„Erloschen und vergangen Des blut'gen Nordlicht's Strahl!“ 
Und als den lechzenden Tiger Die Hand des Herrn gefällt, 
Da dankte jauchjend dem Sieger Mit uns die ganze Welt. 
Einst wird die Nachwelt melden Aus fern verrauschter Zeit 
Von jenen Recken und Helden, Die Deutschland kühn befreit; 
Und Tempel wird man bauen Dem deutschen Heldenthum, 
Voll Ehrfurcht aufwärts schauen Zu Deutschlands Macht und Ruhm. 
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