Full text: Blüchers Zug von Auerstedt bis Ratkau und Lübecks Schreckenstage (1806)

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weicht die Sonne aus ihrer Bahn als Fabricius vom Wege der Rechtschaffen¬ 
heit!" Ein abermaliger Sieg kostete dem Könige so viel Soldaten, daß er aus¬ 
rief: „Noch ein solcher Sieg, und ich bin verloren!" Nach drei Jahren wurde 
er nach Epirus zurückgejagt, Tarent aber erobert. 
4.Hannibal. Das mächtige Karthago in 
Nordasrika geriet mit Rom über den Besitz der 
fruchtbaren Insel Sicilien in Streit, und es ent¬ 
spannen sich die 3 punischen Kriege. (Die 
Karthager hießen auch Punier, weil sie von 
den Phöniziern abstammten.) In dem ersten 
punischen Kriege lernte Rom Schiffe bauen und 
zur See fechten, besiegte nach langen, schweren 
Kämpfen Karthago und zwang es zum Frieden. 
Im zweiten punischen Kriege brachte der 
karthagische Feldherr Hannibal Rom an den 
Rand des Verderbens. Schon als Knabe hatte 
Hannibal den Römern ewigen Haß geschworen. 
Im spanischen Feldlager wuchs er als Liebling 
des Heeres heran und wurde endlich zum Feld¬ 
herrn ausgerufen. Er erstürmte die Stadt 
Sagunt, die mit den Römern verbündet war. 
Der römische Gesandte forderte in Karthago 
Genugthuung. Als der Senat zögerte, schüttelte 7• Hanmbal. 
der Gesandte einen Zipfel seines Mantels, als ob er Lose darin hätte, und 
ries: „Hier ist Krieg und Frieden, wählet!" „Gieb uns, was du willst!" ant¬ 
wortete der Senat. „So sei es Krieg!" schloß der stolze Römer. Und: Krieg! 
hallte es in Italien und in Afrika wieder. Der kühne Hannibal überschritt 
mit seinem trefflichen Heere unter entsetzlichen Mühsalen die Pyrenäen und 
Alpen und erfocht in Italien drei glänzende Siege. Das zitternde Rom wurde 
durch den Diktator Fabius Maximus, den Zauderer, gerettet. Derselbe er¬ 
müdete Hannibal durch Märsche, ja lockte ihn einmal in einen Engpaß, aus 
dem der Weg nur durch eine List freigemacht wurde. Ein andermal rettete 
der Zauderer seinen unbesonnenen Reitergeneral. „Dachte ich's doch," sprach 
Hannibal, „daß die Wetterwolke auf den Bergen Gewitter bringen würde!" 
Der härteste Schlag traf Rom durch die furchtbare Niederlage bei Cannä 
(216 v. Chr.). Aber im Unglück war Rom größer als im Glück. Alles wett¬ 
eiferte in den größten Opfern für das Vaterland, während Hannibal von 
Karthago ohne Unterstützung gelassen wurde. Der Römer Marcellus eroberte 
Sicilien, und Scipio setzte nach der Eroberung Spaniens nach Afrika über. 
Da wurde Hannibal nach Afrika zurückgerufen, in der Schlacht bei Zama 
(202 v. Chr.) von Scipio besiegt und Karthago zu einem harten Frieden ge¬ 
zwungen. Hannibal flüchtete nach Kleinasien und tötete sich später durch Gift, 
um deu Römern nicht in die Hände zu fallen. 
Mit dem wieder aufblühenden Karthago sing Rom einen dritten Krieg 
an. „Und endlich sage ich noch, daß Karthago zerstört werden muß!" endete 
der strenge Römer Cato jede Rede im Senat. Ein Vorwand zum Kriege wurde 
gefunden. Nachdem Karthago alle Schiffe und Waffen abgeliefert hatte, for¬ 
derte Rom die Zerstörung der Stadt und den Wiederaufbau zwei Meilen vom 
Meere. Da hallte ein Schrei der Verzweiflung durch die Stadt: „Sie retten oder 
mit ihr untergehen!" schwuren alle. Drei Jahre widerstanden sie tapfer allen 
Angriffen zu Lande und zu Wasser, da endlich erstürmte sie der junge Scipio
	        
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