tore an und bald darauf auch der Großherzog von Berg
und Marsch all Soult mit dem vierten Armeekorps beim
Mühltore.
Da der General Blücher während dieser Zeit aus den Be¬
wegungen der Zranzosen merkte, daß sie einen Angriff auf
die Stadt machen würden, ließ er am 6. früh die in der
Stadt befindlichen Truppen die auf Karte 3 (stehe am Schluß)
angegebenen Stellungen einnehmen. Da Lübeck nicht mehr
befestigt ist, sondern die Zestungswerke demoliert, die Brust¬
wehren auf den Wallen abgetragen und diese in Promena¬
den verwandelt worden sind, so hatten die Truppen, welche
die Stadt verteidigten, gar feine Deckung.
Hm Burgtore waren drei Bataillone und 16 Kanonen
teils im Tore, teils vor dem Tore in der Barriere aufgestellt
und dieses Tor unter allen am stärksten besetzt, weil man von
dieser Seite den ersten Angriff erwarten mußte. An diesem
Tore befehligte der Herzog von Braunfchweig-GIs selbst,
und so war der IDall von einem Tore zum anderen, soviel es
sich tun ließ, mit Geschütz und Truppen besetzt. Auf dem Markte
war eine Reserve von einigen Bataillonen Infanterie und
einigen Schwadronen Kavallerie aufgestellt, welche dazu
dienen sollte, dahin, wo es Gefahr gab, als Soutien zu
kommen.
Gegen 9 Uhr morgens griff die Vorhut des Bernadotte-
schen Armeekorps (das 27. Regiment leichter Infanterie und
94.—96. Regiment) unter Anführung des Generals Drouet
die Preußen vor dem Burgtore an und warf sie zurück.
Der Herzog von Braunschweig-Gls versuchte die Truppen
wieder zum Stehen zu bringen und rückte mit einem Ba¬
taillon seines eigenen Regiments selbst vors Tor. Nachteilig
für die Verteidigung war die Maßregel des Herzogs, daß er
die am Burgtor stehenden Kanonen hatte zurückziehen lassen,
in der Meinung, dadurch den andringenden Zranzosen größe¬
ren Schaden zufügen zu können; da aber seine eigenen Truppen
in der Schußlinie standen, wurden sie außer Wirkung gesetzt.
Die Preußen wehrten sich verzweifelt gegen die unge¬
stümen Angriffe der Zranzosen, der Kampf auf beiden Seiten
war fürchterlich, wie auch das $euer der französischen Batterie,
welche auf einer kleinen Anhöhe vor der Stadt aufgeführt
war und die wälle am Burgtor bestrich. Die Preußen, welche
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