land durch teutsche Hände und teutsches Blut zu überwinden. 
Sie missen, daß es lange währet, ehe man in Teutschland 
einen einmütigen Schluß fasset und noch länger, ehe man 
ihn ejequieret1). Indessen werfen sie einen Stand nachdem 
anderen übern Haufen, auf daß, wenn es je zum Ernst kom¬ 
men sollte und der IDille da wäre, es doch an Kräften 
mangelte. So ist hohe Zeit sich zu ermuntern, und daß man 
sich die Tat überzeugen lasse, wenn es ja die Worte nicht tun 
können. Kurpfalz, Kurtrier und alle am Rhein belegenen 
Stände, ja ganze Kreise des Reichs seind dahin2). Jetzo suchet 
man mit Kurbrandenburg auch den (Baraus zu machen. 
Was wird dann übrig bleiben und wie lange wird solches 
übrig bleiben? Der Mensch wäre ja wohl vor unsinnig zu 
achten, der eine entstandene Feuersfcrunst weit von seinem 
Hause löschen könnte und solches zu tun verzögerte, bis 
das feinige mit begriffen würde. Und woher rühret es, daß 
die vom Rhein weit entlegenen Lande ebentvohl jetzo des 
Krieges Last entfinden (empfinden) müssen? Aus keiner 
anderen Ursache, als daß man das Werk mit keinem rechten 
Ernst angegriffen, hätten alle teutschen Stände das getan 
was der Kaiser, Kurbrandenburg und das Haus Lüneburg-Gelle 
getan, man würde entweder jetzo einen reputierlichen guten 
Frieden haben oder mitten in Frankreich stehen und dadurch 
die edele teutsche Freiheit beständig versicheren. Schweden 
aber würde nie das herz gehabt haben, sich zu rühren. ZTTan 
verlanget in Teutschland nach Frieden; kein ander Mittel 
ist, dazu zu gelangen als kräftige und einmütige Zusammen¬ 
setzung. Erfolget die, so werden keine drei Monaten hinlaufen, 
Frankreich und Schweden werden um Frieden bitten oder die 
Teutschen werden zum wenigsten ihre Pferde auch einmal 
an fremde Zäune binden können. In Entstehung dessen aber 
wird kein Winkel in Teutschland sein, welcher nicht durch 
die Kriegesflammen wird verzehret werden. Zu dem so er¬ 
fordern es in alle Wege Deutschlands pflichten und Inter¬ 
esse, wider Frankreich und Schweden mit aller Macht zu 
agieren und Kurbrandenburg zu retten. Es ist bekannt, 
was Frankreich vor unwiederbringlichen Schimpf und Schaden 
ausführet. 
2) Diese Gebiete waren im Jahre 1674 von Öen Franzosen ver¬ 
wüstet worden. 
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