die Schweden sich unfähig aller Mediation*) hiedurch ge¬
macht, als ersuche Eure Liebden Ich hiemit, daß man den
Schwedischen Gesandten im Haag Lhrenstein solches an¬
deute, auch ihm anzuzeigen, daß er sich von da begebe,- er¬
suche auch Eure Liebden, daß mit ihm, dem Schwedischen,
keine weiteren Konferenzen gehalten werden mögen.
Dieses wird der Anfang sein, daraus ich spüren werde,
daß Eure Liebden und der Staat mir helfen wollen. Ich
bitte nochmals, daß Meine und Meiner Lande Rettung
schleunig geschehen möge, denn sonsten wird Mir nicht ver¬
dacht sönnen werden, Mich bestmöglich zu retten, welches
Ich dennoch außer der höchsten Not nicht tun, sondern be¬
ständig bei den Alliierten aushalten und der gewissen hülfe
abwarten will.
12. Brief des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg
an seinen Oberpräsidenten des Geheimen Staatsrats
©tto v. Schwerin').
Schweinfurt, 10./20. Zebruar 1675.
Lieber Herr von Schwerin, (Euere Schreiben hab Ich
wohl empfangen .... hiernebenst müßt Ihr auch das wegen
des Schwedischen Infalles in die Kur Brandenburg und
Pommern durch Spaen3) den Prinzen von (Dranien erinnern
lassen, daß man Mich nicht verlassen, sondern zu hülfe kommen
und nicht in solcher ZTot verbleiben lassen möchte. Euch kann
Ich versichern, daß Ich hierdurch zu keiner anderen Resolu¬
tion kann gebracht werden, als nur dahin zu gedenken, Mich
gegen die Schweden zu rächen und immer bei der Partie,
so ich genommen, beständig verbleiben und alles, wie es
auch gehen möchte, zu gewärtigen, als Mich bewegen zu lassen,
etwa zu verändern, denn die Schweden mich in solchen Stand
schon gesetzet haben, daß Mir nichts mehr übrig, als das Leben.
Derhalben werde Ich Mich mit der hülfe (Bottes suchen, so¬
lange Ich lebe, zu revanchieren, bis Ich der Nachbarschaft
los werde, es mag Mir darüber gehen, wie es immer wolle.
x) Vermittlung.
*) Urfunö. u. flctenst. XVIII. S. 824.
3) Generalwachtmeister v. Spaen.
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