frische und nicht schwache, so foltert sie diese nacht oder morgen
dran. Aber nun gehen wir gegen Berlin oder ligen hir
herumb etliche Tage stille, darmit die armen pferthen nicht
gar crepieren. von Nauum ab habe L. Lb. geschrieben, wie
wir dazumahlen selben passes uns bemechtiget, welches
schreiben ich mit einem gewissen officire vom Zusfolck ge-
schicket, hoffe es seye zurecht kommen. Budeweltz*) feint
2 pferth todtgeschossen, und ist fast keiner darvon kommen,
der nicht etwas bekommen hat. Nachdeme alles nun vorbey
gewesen, haben wir auff der walstet, da mehr als 1000 Todten
umb uns lagen, gessen, und uns brav lustig gemacht. Der
hertzog von Hannover, wird nun schwerlich gedenken über die
Elbe zu gehen, und ich halte darvor, weilen die schweben
nun so eine harte schlappe bekommen, er werde sich eines
bessern bedenken, lüangelin, der durch übergab Katenau
viele daran fchultig ist, öörffte grose Verantwortung haben,
wo er nicht gar den Kopfe lassen mus; gegeben im Zeltlager
bey Zer Berlin den 19ten Iunü 1675.
Las Kolhartsen2) und Bene von höttingsleben3) dieses
vorlesen.
23. Aus dem neuen Liede von der glücklichen Dictorie, welche
Seine Kurfürftl. Durchlaucht zu Brandenburg vom 16. bis
19. Juli 1675 zu Rathenow unö Fehrbellin wider die Schweden
erhalten 4).
Im Ton: Gustavus Höolphus hochgeboren ect.
(Gedruckt in Strasburg bei Johann pastorius, wohnend hinterm
©räbergraben im Stampffgäfsel.)
1. hört, was gerechte Sache tut,
Ihr ungerechten Kinder,
Die Ihr habt einen frechen Mut,
Und geht den weg der Sünder!
x) Branöenburgischer Kapitän v. podewils.
2) v. Kolhans, hessen-homburgischer Hofmeister.
3) Daniel Bene, Amtsschreiber im Homburgischen Amte Hötens¬
leben.
4) v. witzleben u. Hassel, Zehrbellin. Anhang S. 71.
76