Full text: Lehrstoff der mittleren und oberen Klassen (Teil 2)

94. Klima, pflanzen- und Tierwelt. 
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Archipel. Hohe Temperaturen mit geringen jährlichen Schwankungen 
(Mittel 250 bis 27°). Regenzeit im Sommer beim 8^.-Monsun, 
trockene Zeit im Winter während des M.-Monsuns. Die Niederschläge 
sind.im allgemeinen reichlich, doch auf die einzelnen Landschaften sehr 
ungleich verteilt; auch die einzelnen Jahre zeigen große Unterschiede 
in den Regenmengen. Die Vegetation ist echt tropisch mit Palmen, 
Cykadeen, Bananen, zahlreichen Schlingpflanzen, Reis, Zuckerrohr, 
Bambus. Urwälder wechseln mit Savannen und reichen Kultur¬ 
landschaften ab. Rach 80. nimmt die Vegetation immer mehr 
australischen Charakter an (Eukalypten). 
Asien ist reicher als irgend ein anderer Erdteil an 
Kultur- und Nutzpflanzen. Von unseren europäischen Getreide¬ 
arten stammt der Weizen aus Vorder-, Gerste und Buchweizen aus 
dem nördlichen Asien. Das südöstliche Asien ist die Heimat des Reis 
(Oryza sativa) und des Zuckerrohrs (Saccharum officinarum). Außer¬ 
ordentlich zahlreich und mannigfaltig sind die Obst- und Fruchtbäume, 
die von hier z. T. über alle Erdteile sich verbreitet haben. Aus Vorder- 
Asien stammen Dattelpalme, Ölbaum, Kirsche, Pfirsich, Aprikose, 
Mandelbaum, zahme Kastanie, Walnuß und der Weinstock, aus Süd- 
Asien die Agrumen (Citrone, Orange, Apfelsine), die verschiedenen Bananen- 
(Nusa-) Arten und der für die Inseln des Stillen Ozeans so wichtige 
Brotbaum (s. ß 70). Das tropische Asien hat uns ferner mit einer 
Reihe der wichtigsten Gewürze beschenkt, an denen namentlich Ceylon, 
die Sunda-Jnseln und Molukken reich sind. Die wichtigsten Gewürz¬ 
pflanzen sind der Gewürznelkenbaum, der Muskatbaum, der Zimtbaum, 
der Ingwer- und der Pfefferstrauch, eine Schlingpflanze mit starkem 
Holzstamm. Unter den Palmen sei die Sagopalme, deren Mark den 
Sago liefert, genannt. Baumwolle findet sich in verschiedenen Arten 
in fast bem gesamten tropischen und subtropischen Asien. In Ost-Asien 
endlich ist die Kultur des Theestrauchs (TIi6a viridis), der aus Assam 
stammt, weit verbreitet. 
Neben den ursprünglich heimischen haben auch eine Reihe aus anderen Erd¬ 
teilen stammende Kulturpflanzen in Asien sich eingebürgert und gut entwickelt, 
so der Roggen und Hafer im nördlichen und mittleren Asien, etwas südlicher der 
Mais, im tropischen Asien der Kaffeebaum, der Tabak und die Kokospalme. 
Die Tierwelt weist ebenfalls eine große Mannigfaltigkeit der 
Formen auf. 
Das nördliche Asien stimmt in seiner Tierwelt wesentlich mit dem arktischen 
Amerika überein. Das Renntier, das hier auch als Haustier eine wichtige Rolle 
spielt, der Eisbär, der Polarfuchs, der Vielfraß, der Lemming und zahlreiche Pelz¬ 
tiere, unter denen der Seeotter, der Zobel und das Hermelin besonders geschätzt 
sind, sind die wichtigsten Formen der Säugetiere. Für die Steppen- und Wüsten¬ 
gebiete sind als Last- und Reittiere die Kamele, die beide in Asien ursprünglich 
heimisch sind, am wichtigsten, das einhöckerige Kamel oder Dromedar (Camelus 
dromedarius) in Arabien, Syrien, Persien, das zweihöckerige oder Trampeltier 
(0. bactrianus) in Turan, Süd-Sibirien und Zentral-Asien. Für die beiden 
letzteren Gebiete ist der Pak oder Grunzochse, eine sehr starke, dichtbehaarte 
Bisonart, besonders charakteristisch. Antilopen sind nicht nur im Steppen¬ 
gebiet, sondern auch auf den Savannen Indiens häufig. Am reichsten und 
mannigfaltigsten ist die Tierwelt der Tropen. Wir nennen zunächst die großen
	        
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