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er gelehrt, geistvoll, beredt und gottesfürchtig ist.“ Der
Exilarch aber antwortete: „Mein Entschluss ist schon
gefasst, und meine Wahl ist auf R. Saadia aus Fajum
gefallen.“ „So tu, was dir beliebt; das erstemal, dass er
auf dich hört, werde ich mich zu seinen Füssen setzen
und der erste seiner Anhänger sein.“ Da stellte man ihn
Cohen Zedek, dem Haupte der Hochschule zu Pumbe-
ditha, und den Schülern vor, und man setzte ihn zum
Oberhaupt der Hochschule zu Sura ein. Aber nicht
lange dauerte es, da brach zwischen dem Exilarchen
und R. Saadia ein Streit aus, und die Bevölkerung Ba¬
byloniens teilte sich in zwei Parteien; die Reichen, die
Schüler der Hochschulen, die Angesehenen Suras stellten
sich auf Seite Saadias und versprachen, ihm durch Geld
und ihren Einfluss beim König, seinen Fürsten und Ratge¬
bern Beistand zu leisten. Auf die Seite des Exilarchen stell¬
te sich aber ein sehr angesehener und reicher Mann in Bag¬
dad, Kaleb ben Siragru, der sechzigtausend Sus hergab,
Saadia aus seinem Amte zu entfernen, was ihm aber nicht
gelang, weil jener einen grossen Anhang angesehener
und reicher Männer hatte; das erregte Kalebs Neid auf
Saadia, weil er selbst ein sehr redegewandter und gelehr¬
ter Mann war und jede Frage, die man an ihn stellte,
auf verschiendene Weise beantworten konnte, doch R.
Saadia übertraf ihn bedeutend darin, und dies steigerte
ganz besonders seinen Hass.
Der eigentliche Streit zwischen dem Exilarchen und
Saadia entstand aus einer Erbschaftsangelegenheit, bei
der sie, als es zur Teilung zwischen den Erben kam,
die unter der Botmässigkeit des Exilarchen standen,
gelobten, es sich den zehnten Teil ihres Erbgutes kosten
zu lassen, um ein gerechtes Urteil über das, was
einem jeden von ihnen zukomme, zu erzielen und den
Streit aus der Welt zu schaffen. Dem Exilarchen fielen