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stattet, ihre Pferde wieder zu besteigen, und so machte sich
der traurige Zug auf den Weg nach Bremen.
Der Abend dämmerte schon, als die Häscher mit
ihren beiden Gefangenen Bremen erreichten. Das schöne
Frühlingswetter hatte eine Menge von Bürgern vor das
Thor ins Freie gelockt, um dort, fern von den staubigen
Gassen der Stadt, den herrlichen Abend zu genießen,
und verwundert blickten sie ans den Reiterzug, welcher
dem düstern Thore zuschritt. Bald ging es wie ein
Lauffeuer von Mund zu Mund: „Sie bringen den
Vasmer und seinen Diener gefesselt als Gefangene in
die Stadt; woher mögen sie kommen und was mag ge¬
schehen sein?" Die Reiter begaben sich geradeswegs
nach dem Rathause, wo ben ganzen Tag die Ratsherren
versammelt gewesen waren, um zu beraten, was mit bem
Gefangenen geschehen solle; als sie nun aber bas Auf¬
schlagen der Hufe auf dem Pflaster hörten, eilten sie an
die Fenster, und ein Strahl dämonischer Freude legte sich
aus die Gesichter der Mitglieder des neuen Rates, als sie
ihren Feind inmitten seiner Wächter erblickten. Der
Ratsdiener Christianus wurde hinunter geschickt mit dem
Befehle, die Gefangenen einstweilen nach dem Hurrelberge
zu bringen, einem unterirdischen festen Gewahrsam in
der Hakenstraße, und jedem eine besondere Zelle anzu¬
weisen, bis der Rat anderweitig über sie beschlossen
habe. Und so geschah es; Vasmer und Fuipil wurden
in zwei getrennten Löchern eingesperrt, wo zu ihrer Be¬
quemlichkeit nur ein Bündel Stroh in einer Ecke lag. Kein
Sonnenstrahl drang in dieses ungesunde, feuchtkalte Gelaß,
in welchem sonst nur die schwersten Verbrecher eingekerkert
wurden, die dem Tode entgegenharrten. Das war der Ort,
wo die hartherzigen, verblendeten Ratmänner ihren hochver¬
dienten Bürgermeister und seinen treuen Diener einschlössen!
Ein schmerzliches Lächeln huschte über Vasmers
gramdurchwühltes Gesicht, als er die dunkele Zelle betrat.
„Jetzt erfahre ich die Wahrheit des Sprichworts, daß
Undank der Welt Lohn ist", sprach er zu dem Kerker¬
meister, der ihm die schwere Thür aufschloß; „doch mein