Full text: Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund

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selbe nur matt ihr dann ruhigeres Gewimmel noch zur Anschauung 
des Beobachters bringt. Aber die Fische hat noch Niemand schlafen 
gesehen, denn immer bleiben sie in der gespannten Stellung, in wel¬ 
cher ihre ausgebreiteten Flossen den Nükken oben zu halten bemüht 
sind, und ihre Augen entbehren der dekkenden Augenlider, und so 
starren sie Tag und Nacht ununterbrochen in ihre Umgebung hin¬ 
aus. Verlasst den Fisch einmal die Kraft, seine Flossen in Span¬ 
nung und den Rükken oben zu halten, so verkündet dies Zeichen sei¬ 
ner Umkehrung schon die Nahe des Todes. So wie der Mensch 
bisweilen einen einzelnen Sinn einschlummern lasst, so scheinen die 
Fische gewöhnlich nur mit einem Sinne, mit dem des Geruches, zu 
schlafen, da sie von Abends 10 Uhr bis früh 2 Uhr ihrer Witterung 
entbehren. Aber merkwürdiger als dies Alles ist die Beobachtung, 
auf die man erst kürzlich aufmerksam wurde, dass es Geschöpfe giebt, 
welche den Menschen vom Ursprünge seiner Kultur an heerdenweise 
begleiten und nicht bloß am Tage mit ihm wachen, sondern auch zur 
Nachtzeit, wahrend ihr Gebieter schlaft, ihre Augen nicht schließen. 
Diese immer wachenden Wesen sind die wiederkäuenden Thiere, Rin¬ 
der, Schaafe und Ziegen. Nur die Säuglinge dieser Geschöpfe ge¬ 
nießen den Schlaf, sobald sie aber das Wiederkauen beginnen, hört 
der Schlaf auf, und wenn nicht in der intelligenten Welt erwiesen 
wäre, dass das Wiederkäuen selbst eine Art von Schlaf ist, so hät¬ 
ten wir gar Nichts, was wir an ihnen als Analogie eines Schlafes 
auffinden könnten. (Dr. A. P. Ncichenbach.) 
232. Der Thiere Wohnort. 
Auf, in und über der Erde und dem Wasser, in der Alles um¬ 
gebenden Luft, auf, in und über den Pflanzen lebt und regt sich die 
leicht bewegliche Welt der Thiere. Ihr Dasein wird von dem der 
Pflanzen getragen, darum sind sie auch erst nach der Schöpfung der 
Pflanzen erschaffen. 
233. Der Thiere Abhängigkeit von der Grde. 
Wie die Pflanzen, so tragen auch die Thiere das bestimmte 
Gepräge des Klima's, dem sie angehören. Im Allgemeinen zeichnen 
sich die Thiere des heißen Klima's durch reiche Fülle ihrer Arten, 
vrrrch ihre bedeutende Größe, durch die Pracht und Schönheit ihrer 
Farben, durch ihren dünnen Pelz, durch die Lebendigkeit der Bewe¬ 
gungen, durch einige in ihnen enthaltene kostbare Stoffe, aber auch 
durch Wildheit und Giftigkeit aus. Selbst Fische, Insekten und 
Schnekken sind giftig, wahrend die Zahl der nützlichen Thiere ver- 
Wand er, Jugendfreund. 15
	        
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