Full text: Der Feldzug in Rußland 1812 und die Erhebung des preußischen Volkes (H. 71)

22 20. Die russische Vollmacht Steins. 21. Die Ständeversammlung in Königsberg 
delt hat. Ich kann der Freude nicht genug Ausdruck geben, die ich bei 
dem Gedanken empfinde, daß meine Truppen diejenigen Lw. Majestät 
nicht inehr zu bekämpfen brauchen; aber zu gleicher Zeit bin ich zu 
aufrichtig, um Lw. Majestät nicht zu sagen, daß dies (Ereignis mir 
alle andern Grunde zu verstärken scheint, die Lw. Majestät haben, gegen 
den Bedrücker der Menschheit energisch Stellung zu nehmen.1) 
Lw. Majestät müssen fühlen, was Sie alles von der Rache dieses 
Mannes zu befürchten haben, wenn Lw. Majestät diesen einzigen Kugen- 
bhck ergreifen, so werden Sie den unsterblichen Ruhm haben, (Europa 
zu retten, indem Sie Preußen seine alte Macht wiedergeben, wie glück¬ 
lich wäre ich, meinerseits dazu beitragen zu können und dadurch einen 
Wunsch zu erfüllen, den ich seit so langer Seit nähre. Ich beschwöre (Ew. 
Majestät, alles, was ich Ihnen hier mitgeteilt habe, in reifliche (Er* 
wägung zu ziehen. Niemals ist ein (Entschluß wichtiger gewesen als 
der, den Sie jetzt fassen werden. (Er kann (Europa retten oder es für 
immer ins verderben stürzen. .. . 
20. Die russische Vollmacht Steins.2) 
wir Alexander I. usw. beauftragen den Freiherrn Heinrich Fried* 
rieh Karl vom Stein . . . sich nach Königsberg zu begeben und von der 
Lage des Landes Kenntnis zu nehmen, um die militärischen und finan» 
3«?en Kräfte zur Unterstützung Unserer Operationen gegen die fran¬ 
zösischen Heere in Wirksamkeit zu setzen. . . . Sein Geschäft wird in dem 
Augenblick beendigt fein, wo wir mit dem König von Preußen ein 
definitives Abkommen getroffen haben. Hlsdann wird ihm die Ver¬ 
waltung dieser Provinzen °) zurückgegeben werden und der Freiherr 
vom Stein zu Uns zurückkehren. . . . 
Raczft), 6. Januar 1812. Hleyander. 
21. Die Ständische Versammlung in Königsberg. 
i. 
Hus dem Protokoll der Versammlung4): „Der Geheime Iustizrat von 
Brandtmacht zuvörderst der Versammlung bekannt, daß der Herr 
1) Hm 27 Februar 1813 schloß Friedrich Wilhelm III. denn auch mit fller- 
ander I. ein Schutz- und Trutzbündnis. Der Zar versprach, die Waffen nicht 
eher niederzulegen, als bis Preußen diejenige Machtstellung wiedererhalten 
habe, die e§ vor dem Kriege von 1806 besessen. Näheres bei M. Lehmann, 
Frh. vom Stern III, 252 ff. 2) Aus den Papieren von Schöns VI, 130—131. 
3) 3m Gnginal stand l’administration de ces provisions. Aber es lieat 
wohl ein Schreibfehler vor. 
4) Aus dem Papieren von Schöns, VI, 75 ff. 
5) Er hatte in Vertretung des erkrankten Regierungspräsidenten v. Auers- 
tvsllö den Vorsitz übernommen. Uber die unerquicklichen Erörterungen, die vor-
	        
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