fullscreen: Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen

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drohten demselben den Untergang. Die germanischen Völker 
der Cimbern und Teutonen fielen in Ungeheuern Massen in 
römische Provinzen ein, vernichteten fünf römische Heere, 
zuletzt 120,000 Mann, plünderten Gallien oder Frankreich und 
bedrohten Rom. Aus dieser Gefahr rettete Marius das 
Vaterland. Dieser Mann, ein Plebejer von Geburt, ohne 
Bildung und Anmuth, aber ein kühner Soldat, hatte sich schon 
vorher dadurch ausgezeichnet, daß er den Krieg gegen Ju- 
gurtha (112 — 106), der die zwei Enkel und den Urenkel Ma- 
finissas ans dem Wege geräumt und sich selbst zum Könige 
von Numidien gemacht hatte, beendigte. Er nahm am Rhone¬ 
fluß eine feste Stellung, und hielt die Germanen ab, Italien 
zu betreten. Da entzweiten sich die germanischen Heerführer 
und beide Volksstämme trennten sich. Marius aber wandte 
sich zuerst gegen die Teutonen, vernichtete sie in der blutigen 
Schlacht bei dem jetzigen Aix in Frankreich (102) und nahm ihren 
Führer Teutobach gefangen. Die indessen durch Tprol nach 
Italien vorgedrungenen Cimbern holte er im folgenden Jahre 
bei Vkroelli ein, und rieb sie gänzlich auf. Auch ihr König 
Bojorir fand hier seinen Tod. 
Nach diesen Siegen hielt sich Marius für den ersten 
Mann des Staats. Ihm gegenüber stand Sulla, ein blut¬ 
dürstiger, schlauer, unversöhnlicher Patrizier, der mit einem 
nichtswürdigen Karakter ein gefälliges Aeußere verband. Auch 
hatte er sich durch die Dämpfung eines Aufstandes unter den 
italienischen Völkerschaften gegen Rom ein Verdienst um den 
Staat erworben. Diese beiden Männer bewarben sich um den 
Oberbefehl über das Heer, mit welchen der König von Pon- 
tus, Mithridates, bekriegt werden sollte. Marius hatte das 
Volk, Sulla den Adel und den Senat für sich. Die Eifer¬ 
sucht dieser beiden Männer veranlaßte den ersten Bürgerkrieg 
(88 v. CH.). Nach einem schrecklichen Blutbade in Rom, siegte 
anfangs die Parthei des Marius; aber nach dem Tode dessel¬ 
ben kehrte Sulla nach Rom zurück und wüthete mit noch 
größerer Grausamkeit, als vorher Marius, gegen die Parthei 
seines Gegners. Er wurde nun zum Diktator auf unbestimmte
	        
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