Full text: Geschichte des Altertums, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit (Teil 2)

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„daß diese Arianer einen Teil Galliens besitzen sollen." Er gelobte 
den zwölf Aposteln eine Kirche in Paris zu bauen und dem heiligen 
Martin von Tours sein Streitroß zu weihen und führte die Franken in 
den Kampf. An den Ufern des Clain, auf der Ebene von Poitiers 
erfocht er den Sieg; er bemächtigte sich des Königshorts zu Tolosa und 
ließ seinen Sohn im Lande, um die Goten völlig aus Gallien zu 
vertreiben (507). Aber Theodorich d. Gr., Asarichs Schwiegervater, 
trat nun für die Königsfamilie ein; die Franken erhielten nur das 
Land zwischen der Garonne und den Pyrenäen; ein kleines Gebiet um 
Narbonne, westlich von der Rhone, blieb gotisch. — 5. Nachdem Chlodwig 
Zwietracht in dem Königshause der Ripuarier erregt und die Fürsten 
hatte ermorden lassen, wurde er auch hier zum König erwählt. Er 
beherrschte demnach das Land von den Pyrenäen bis zur Schelde und 
zum Rhein, das rechte Rheinufer und das Maingebiet. 
«Chlodwigs Nachfolger.) Nach fränkischer Sitte teilte Chlodwig 
bei feinem Tode (511) das Reich unter feine vier Söhne. Solche 
Teilungen haben sich oft verderblich erwiesen; sie geben zu Bürger¬ 
kriegen und zur Zersplitterung der Macht Anlaß. In diesem Falle 
aber blieb das Frankenreich ungefährdet: die Brüder waren einig und 
verbanden sich zu gemeinsamen Unternehmungen. Als Hanptteilftaaten 
unterschied man Australien östlich von Maas und Ardennen, mit 
germanischer Bevölkerung und der Hauptstadt Metz, und Neustrien, 
westlich von der Maas mit vorwiegend romanischer Bevölkerung und 
der Hauptstadt Paris. Die Brüder eroberten mit Hilfe der Sachsen 
das mächtige Thüringerreich, dessen König Ermanfried ihnen in 
einer Schlacht an der Unstrut erlag, unb Burgund. Der jüngste 
Sohn Chlobwigs, Chlotar I., überlebte bie Brüder imb vereinigte 
bas gesamte Gebiet, bas sich jetzt von ben Pyrenäen bis zur Unstrut 
erstreckte. Aber im Innern bes Reiches begann ber Verfall: Mord, 
Meineid und Verrat griffen um sich, und unter Chlotars Söhnen er¬ 
schütterte ein 40 jähriger Bürgerkrieg das Reich. (Fredegnnd, Brunhild.) 
Noch einmal vereinigt Chlotar II. (613) den ganzen Besitz unter 
seinem Scepter. 
(Das Emporkommen des Adels.) Dieser Bürgerkrieg untergrub 
das königliche Ansehen und stärkte den Adel, der sich für feine Dienste 
im Felde reichlich von den Fürsten belohnen ließ. Die Gewalt der 
Großen ruhte auf Sanbbefitz unb Untergebenen. Für biefen Lanbbefitz 
(Allobiuin) hatte ber Eigentümer bem König Heeresfolge zu leisten, 
baher bürste er auch nie auf eine Frau vererbt werben (Salifches 
Recht). Außcrbcm gab ber König, um möglichst viele Kriegsleute zu
	        
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