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Er starb 1506. Sein Leichnam ist später nach Cuba geschafft und
dort begraben worden.
(Bartolomeo de las Casas) In schamloser Habgier, nur nach
Gewinn lüstern, behandelten die Spanier die Indianer auf das grau¬
samste. Der wenig kräftige und widerstandsfähige Menschenschlag
vermochte schwere Arbeit nicht zu ertragen: in den ersten 15 Jahren
starben Hunderttausende. Die Dominikaner, welche hinübergekommen
waren, um den Heiden das Christentum zu predigen, tadelten laut die
Härte der Kolonisten; man versuchte die kräftigen Neger Afrikas, die
man teils durch Vermittelung der Portugiesen auf den Sklavenmärkten
erstand, teils direkt bezog, statt der Indianer zu beschäftigen. Bartolomeo
de las Cafas verwendete sich aus reinem Erbarmen bei der spanischen
Regierung für diese Maßregel und wurde damit zum Förderer des
schmachvollen Sklavenhandels.
(Weiteres Vordringen int Westen.) 1512 wurde Florida ent¬
deckt, 1513 durchquerte Balboa vom Golf von Darien aus den
Isthmus von Panama und erblickte den Großen Ocean. 1519 verließ
Ferdinand Magelhan, ein Portugiese, den Hasen S. Sucar; er
erreichte die Mündung des La Plata, durchfuhr die nach ihm benannte
Straße und den Großen Ocean, dem er den Namen inare pacificum,
das stille Meer, gab, landete aus den Diebsinseln und wurde auf den
Philippinen erschlagen. Seine Begleiter kamen nach den Molukken
und trafen nach dreijähriger Reise in S. Lucar ein. Das war die
erste Umsegelung des Erdballs. — Von Iukatan aus drang man
nach Mexiko vor: Fernand Cortez eroberte die Hauptstadt des
Montezuma (1519). Er erbaute Vera Cruz. In Südamerika er¬
oberte Franz Pizarro Peru, das Reich der Inkas. Die Bevölke¬
rung beider Länder stand auf einer erstaunlich hohen Kulturstufe.