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Cito IV.; er führte Krieg mit den Pommern, nahm den nördlichen
Teil des Barnim ein und legte zum Schutze dieses Gebiets Oderberg
an. -Leine Löhne Johann I. und Otto III., kriegerische Herren,
erweiterten die Mark durch die Oberlausitz, Uckermark, Sternberg und
Lebus, sowie das Land östlich der Oder, das Polen an Brandenburg
abtrat und das später Neu mark hieß, während das Land zwischen
Elbe und Oder den Namen Mittelmark, das links von der Elbe
Altmark erhielt. Im Lande Lebus wurde Frankfurt, in der Neumark,
wo Küstrin bereits bestand, Landsberg a. d. Warthe angelegt; Spandau,
Köln und Berlin erhielten Stadtrecht; Johann erbaute das Kloster Chorin.
^m yahre 125 7 teilten die beiden Markgrasen das Brandenburger
Land: Johann wurde der Stammvater der Linie Stendal, Otto der
Linie Salzwedel. Der berühmteste Fürst aus der Linie Stendal ist
Otto IV. mit dem Pfeile, ein ritterlicher Held und Minnesinger,
dei aus dem Schlosse ©rimnitz in der Schorsheide am liebsten residierte.
Da er seinen Bruder Erich auf dem erzbischöflichen Stuhle von
Magdeburg zu sehen wünschte, kämpfte er wiederholt mit Magdeburg;
er wurde gefangen und nur gegen hohes Lösegeld freigegeben (Mark¬
gräfin Hedwig, der Kanzler von Buch); als er gleich darauf Staßfurt
belagerte, verwundete man ihn am Kopfe durch einen Pfeil, den die
Ärzte lange nicht entfernen konnten. Schließlich wurde Erich zum
Erzbischos erwählt. Das gesammte Braudenbnrgische Gebiet vereinigte
Waldemar aus der Linie Salzwedel (Standbild auf dem Mühlendamm
in Berlin). Er nahm sich der bedrängten Stadt Stralsund an und ver¬
wickelte sich dadurch in einen Krieg mit Dänemark, Schweden, Polen,
Braunschweig, widerstand aber allen diesen Gegnern anss ehrenvollste.
Bald nach seinem Tode erlosch das Geschlecht der Askanier in der Mark.
(Das märkische Interregnum.) Sofort fielen die Nachbarn
über das verwaiste Land her und suchten ihnen bequem liegende Teile
an sich zu bringen. Waldemars Witwe Agnes vermählte sich mit
Herzog Otto von Braunschweig und brachte ihm die Altmark als
Heiratsgut zu, auch auf die Mittelmark erhob er Anspruch. Die
Mecklenburger besetzten die Priegnitz und die Uckermark, die Pommern
t)ie Neu mark; die Lausitz schloß sich dem mächtigen Böhmen an. Agnes
wandte sich in dieser Verwirruug an den Kaiser Ludwig den Baier,
und dieser erklärte aus einem Reichstage zu Nürnberg, seinen acht¬
jährigen Sohn Ludwig mit der Mark belehrten zu wollen (1323).
(Die Wittelsbacher in der Mark 1323—1373.) Drei Wittels¬
bacher, Söhne des Kaisers Ludwig, haben in der Mark regiert: Ludwig
(bis 1351), Ludwig der Römer und Otto der Faule. Sie haben
Löschhorn, Lehrbuch der Geschichte. II. 15