Full text: Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule

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Reich gänzlich erobern. Die Könige der Perser waren: Cyrus, Kambyses, 
Darius, Lerxes u. Darius Ködvmannus. Das persische Land u. 
Volk hat sich bis in unsere Zeit erhalten. 
8. Die Indier. 
Die Indier sind wegen.ihres Alters u. wegen ihrer früheren Bil¬ 
dung berühmt. Die älteste Geschichte Indiens ist dunkel u. unsicher; erst 
seit den Eroberungszügen des Perserkönigs Darius (500) u. des Mace- 
donierkönigs Alexander (330) kennt man Genaues von diesem Lande. 
Nach den Arabern u.Mongolen traten (1498 n.Chr.) auch die Euro¬ 
päer unter Vasco de Gama in diesem Lande auf, u. die Portugiesen 
bemächtigten sich vieler Landestheile. Seit 1595 treiben die Holländer 
bedeutenden Handel mit ostindischen Gewürzen. Später folgten die Dänen, 
Franzosen u. Engländer nach u. setzten sich daselbst fest. England hat 
ausgedehnte Besitzungen in Ostindien errungen. — Die Ureinwohner sind 
die Hindus; ihre Lebensweise ist fast dieselbe wie vor 2000 Jahren. Das 
Volk ist in 4 Kasten oder Stände eingetheilt. Ihre Religion besteht in der 
Verehrung des Sonnen-, Wasser- u. Feuergottes; außerdem haben sie noch 
viele Untergötter. Die Hindus sind ein sehr betriebsames, ruhiges u. 
mäßiges Volk. Die Eroberer ließen ihm seine Sitten, Religion u. Staats 
Verfassung; bod; ist an einen Fortschritt in der Bildung nicht zu denken. 
Die Chinesen. 
Die Chinesen wollen schon viele Tausend Jahre v. Chr. ein mäch¬ 
tiges Volk gebildet haben; doch ist ihre Geschichte erst seit 617 n. Chr. als 
sicher anzusehen. Im I. 1279 n. Chr. hatten sich die Mongolen des 
chinesischen Reiches bemächtigt, wurden aber später wieder verdrängt. Seit 
1644 herrscht die Regentenfamilie (Dynastie) der Mnndschu über China. 
Die Religion des Buddha ist am verbreitetsten; sie nennen ihn Fo; ihre 
Priester oder Bonzen leben in Klöstern. Viele Chinesen, besonders die 
Gebildeten, bekennen sich zur Lehre des Confucius, welcher 550 v. Chr. 
gelebt haben soll. Im 7. Jahrh, soll das Christenthum dort schon einige 
Anhänger gehabt haben. Den Venetianern Nicolo u. Marco Polo, 
welche (1253) bis China vordrangen, verdanken wir die ersten bestimmten 
Nachrichten über das seltsame Reich. Schon damals sollen die Chinesen 
Landkarten, die Magnetnadel, das Schießpulver u. die Buchdruckerkunst 
gekannt haben. Spätere Versuche, das Christenthum daselbst zu verbreiten, 
mißglückten bei dem mißtrauischen Volke. Seit den: 16. Jahrh, siedelten 
sich diePortugiesen u. später auch die Spanier, Holländer u. Rus¬ 
sen an den Küsten China's an, um Handelsverbindungen anzuknüpfen. 
Zu Anfange des 18. Jahrh, kamen auch die Franzosen u. Engländer 
dahin; doch wurde der Handel oft verboten u. die Christen aus dem Reiche 
vertrieben. Im Ganzen macht das Christenthum wenig Fortschritte, da man 
die Europäer mit Mißtrauen bewacht. Im 1.1841 haben sich die Engländer 
nach einem Kriege mit den Chinesen große Freiheiten erzwungen. 
III. 23"
	        
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