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Pommern ticreinigt), die nunmehr weltliche Fürstentümer waren, und
dem Erzbistum Magdeburg als weltliches Herzogtum.
(Erwerb der Souveränetät in Preußen.) 1. Als Karl X.
Gustav, von dem Wunsche getrieben, die Herrschaft Schwedens über
die Ostsee durch weitere Erwerbungen zu befestigen, einen Angriff ans
Polen machte, zog der Kurfürst zum Schutze seines Herzogtums zahl¬
reiche Truppen zusammen. Doch mußte er, von der Übermacht gedrängt,
mit den Schweden gemeinsame Sache machen, wofür ihm das Bistum
Ermeland (an der Passarge) zu Sehen gegeben und ihm die Erhebung
zum Großherzog in einem Teil der eroberten polnischen Gebiete ver¬
sprochen wurde. Die Verbündeten rückten gegen Warschau vor und
lieferten hier dein Polenkouig Johann Kasimir eine dreitägige Schlacht,
die hauptsächlich durch die Tapferkeit der kurfürstlichen Truppen ent¬
schieden wurde: „die erste große Waffenthat der brandenburgisch-
preußischen Armee" (28.-—30. Juli 1656). Als daraus die Russen
als Verteidiger Polens in Livland einfielen, auch die Polen die
Schweden zurückdrängten, stieg in den Augen Karls X. der Wert des
Bundesgenossen so erheblich, daß er ihm im Vertrage zu Labiau die
Befreiung von dem Lehnsverhältnis in Preußen und Ermeland ge¬
währte. Doch die Feinde Schwedens mehrten sich; Dänemark rüstete,
und der Kaiser Ferdinand III. trat zum Schutze des Katholizismus
auf Polens Seite. Um den dänischen Einfall in Schweden abzu¬
wehren, mußte Karl X. den Kriegsschauplatz au der Weichsel verlassen,
und der Kurfürst blieb allein zurück, der Rache eines wilden Feindes
ausgesetzt. Unter Östreichs Vermittlung trat er in Verhandlung mit
den Polen: er erlangte im Vertrage zu Weh lau für feinen Übertritt
zur Partei Johann Kasimirs und gegen Verzicht anf Ermeland die
Anerkennung der zu Labiau erworbenen Souveränetät in Preußen. So
war dieses Sand, das einst deutsche Waffen erobert, deutsche Kolonisten
bebaut hatten, wieder unter die Herrschaft eines deutschen Fürsten
gestellt. Als Bundesgenosse der Polen nahm Friedrich Wilhelm an
dem Kriege gegen Karl X. eifrig teil. Er vertrieb die Schweden aus
Schleswig, Holstein und Alsen, drang in Vorpommern ein, doch ver¬
mittelte Frankreich einen Frieden, in dem die Machtstellung Schwedens
keine Schmälerung erfuhr. Im Frieden zu Oliva, einem Kloster
bei Danzig, bestätigte Schweden dem Kurfürsten den souveränen Besitz
des Herzogtums Preußen (1660).
2. Die preußischen Stände fügten sich indessen nicht sogleich dem
neuen Herren. An das sanfte Joch des ohnmächtigen Polenkönigs
gewöhnt, fürchteten sie die straffe Zucht im Staate Friedrich Wilhelms,