Full text: Altertum und Mittelalter (1)

Rom unter den Königm und Patriciern. 33 
Unter Ancus Martins kommt als neues Element hinzu: d. Plebs — d. 
Bewohner unterworfener latin. Städte. Sie leben als Freie zuerst neben d. 
Patriciern, ohne in d. Verfassung eingereiht zu werden, ohne Rechte n. Pflichten, 
bis Servius Tullius eine Reform durchführt: 
Die Servianische Centurienreform. Er teilt d. ganze Volk zum Zweck 
d. Kriegsdienstes n. der Steuererhebung nach d. Vermögen in 5 Klassen, deren 
jede eine bestimmte Anzahl Centurien (Abteilungen — Stimmen) hat: 
1. Klasse 
100 000 As1) 
80 Centurien, 
2. - 
75 000 - 
20 
- 
3. - 
50 000 - 
20 
S 
4. - 
25 000 - 
20 
- 
5. - 
12 500 - 
30 
- zus. 
Alle, die darunter bleiben: capite censi oder proletarii, bilden eine Centurie. 
Dazu kommen 18 Rittercenturien (6 patricische u. 12 gemischte) u. je 
2 Cent. Spielleute u. Zimmerleute — 193 Centurien. D. 1. Klasse hat 
d. volle Ausrüstung mit Schutz- u. Trutzwaffen, die d. andern Klassen nimmt 
mit d. Vermögen ab. D. proletarii v. Kriegsdienst n. Steuer frei. D. Ver¬ 
sammlungen d. ganzen Volkes: Comitia centuriata, in denen nach Cen¬ 
turien (Stimmen) entschieden wird. Da d. 1. Klasse n. d. Ritter zus. 98 Cen¬ 
turien besitzen, so haben d. Reichen d. Übergewicht. 
D. ganze Staatsgebiet in 30 (später 35) Tribus (4 städt. u. 26 ländl.) 
geteilt; auch hier Versammlungen: Comitia tributa2). Also 3 Comitia: 
1) Comitia curiata (Patricier), haben von nun an nur d. Bestätigungs¬ 
recht d. Beschlüsse d. andern Komitien3). 2) Comitia centuriata (Patricier 
u. Plebejer): d. wichtigste Versammlung, hat später d. Annahme oder Ab¬ 
lehnung d. Gesetze, Entscheidung über Krieg u. Frieden, über eingelegte Be¬ 
rufungen, n. die Wahl d. Beamten^). 3) Comitia tributa (anfangs nur 
Plebejer, v. d. Decemvirn an alle Ansässige, Patricier u. Plebejer), haben nur 
Plebiscita = Gutachten abzugeben^). 
509—366. 2. Aom als Ilepuvttk im Ständekampf. (S.§§ 167—78. ©.§§99-107.) 
Statt d. Königs 2 Konsuln^), v. d. Centnriatkomitien aus d. Pa¬ 
triciern auf 1 Jahr gewählt: Verwalter d. Staates, Oberfeldherrn, Ober¬ 
richter 7), nicht aber Oberpriester ^). Sie sind nach Ablauf d. Amtsjahres 
2) 100000 As = 8700 M.. 12500 As = 1000 M. — 2) Wahrscheinlich erst seit 
494. — 8) Dies wird aufgehoben durch d. lex Valeria-Horatia 449, Publilia Philonia 
339, u. Hortensia-Maenia 286; von da an sind d. Com. curiata ganz ohne Bedeutung. — 
4) Wenn v. Volksversammlungen oder Comitia schlechtweg die Rede ist, sind immer d. Com. 
centuriata gemeint. — 6) D. Verhältnis d. Komitien zu einander u. ihre Zusammensetzung 
ist noch immer sehr streitig. D. obige Darstellung ist d. althergebrachte. 9iach neueren An¬ 
schauungen umfassen d. Comitia tributa von Anfang an d. ganze rönt. Bürgerschaft, soweit 
sie mit Grundbesitz angesessen war. Daneben trat d. Plebs' allein zusammen in von ihren 
Tribunen berufenen Sonderversammlungen — concilia plebis. In d. histor. Zeit stimmten 
in d. Comitia curiata auch d. Plebejer mit. Darnach bestanden also alle 3 Comitia aus 
beiden Standen. — 6) Anfangs Prätoren genannt, erst seit d. Decemvirn Konsuln. — 7) Hier 
beschränkt durch d. provocatio ad populum, d. h. d. Berufung, die jeder Bürger an d. (Senturiat= 
komitien einlegen kann. — 8) Dies ist d. pontifex maximus, unter ihm d. rex sacrificulus. 
Beeck, Geschichtstabellen. I. 3
	        
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