248 XI. Bayerische Geschichte.
5. Am 22. März 1887 beging der greife Heldenkaifer feinen
90. Geburtstag. Kaum ein Jahr darauf, am 9. Mürz 1888, schied
er aus der Welt. 1898 folgte ihm fein treuer Kanzler Fürst Bis¬
marck in die Ewigkeit nach.
XI. MyerW Sefstjidjk.
(Vgl. I § 73.)
A, Die bayerischen Kurfürsten von 1651 an.
§ 144.
Ferdinand Maria. Max Emanuel. Karl Albert.
Maximilian III. Joseph. Karl Theodor. Maximilian IV.
Joseph.
Setib65i-?6?9aria 1 Auf den tatkräftigen, rastlos wirkenden Maximilian I. (f. I. § 73),
unter dem Bayern zum Kurfürstentum erhoben wurde, folgte fein Sohn
Ferdinand Maria (1651—1679). Das bayerische Land litt bei seinem
Regierungsantritt noch schwer unter den Stürmen der vorausge¬
gangenen wilden Zeit. Im Hinblick daraus war es des Kurfürsten
ernstes Bestreben, den Frieden zu erhalten und die Wunden zu heilen,
welche der Dreißigjährige Krieg feinem Volke geschlagen hatte. Aus
diesem Grunde fetzte er dem in Frankreichs Interesse gemachten Ver¬
suche Mazarius, ihm nach dem Tode Ferdinands III. die Kaiser¬
krone zuzuwenden, beharrlich Widerstand entgegen, gab 1658 dem
Habsburger Leopold I. feine Stimme (§ 82) und bewahrte in dem
Holländischen Krieg (1672—1679) Neutralität. — Wie mancher feiner
Vorgänger offenbarte er viel Liebe zur Kunst. Eine Äußerung seines
Kunstsinnes war die Erbauung des Nymphenbnrger Schlosses (für
feilte geistvolle Gemahlin Adelheid von Savoyen bestimmt), des Opern¬
hauses und der im Barockstil ausgeführten Theatinerkirche zu
München, in deren Gruft auch feine irdischen Überreste ruhen.
Max ü. emanuei 2. Ferdinand Marias Nachfolger war fein ruhmsüchtiger, kriegs¬
liebender und zur Verschwendung geneigter Sohn Mar II. Emanuel
(1679—1726). Die Regierung dieses Fürsten gestaltete sich zn einer
kampferfüllten und für Bayern verhängnisvollen. Wenige Jahre nach
seiner Thronbesteigung brach der große Türkenkrieg ans (§ 86).