Full text: Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. (Teil 2)

§ 146. Ludwig I. 1825—1848. 263 
Dome zu Regensburg (gotisch^ Bamberg (romanisch) und Speier 
(romanisch). 
b. Residenz-und Hofbauten: die neue Residenz (der Königs¬ 
bau mit den Nibelungenbildern von Schnorr von Karolsfeld, der 
Thronsaal mit den Standbildern der wittelsbachischen Ahnen von 
Schwanthaler); die Arkaden am Hofgarten mit Fresken, welche teils 
Scenen aus der bayerischen Geschichte und dem griechischen Freiheits¬ 
kampfe, teils süditalienische Landschaften darstellen. 
c. Bauten für Pflege der Kunst und Wissenschaft: 
die Glyptothek im griechischen Stil nach Klenzes Plan zur Aufstellung 
antiker Skulpturwerke; die alte Pinakothek im Renaissancestil nach 
Klenze zur Sammlung von Gemälden älterer Meister; die neue Pina¬ 
kothek (romanisch) für Gemälde neuerer Meister; das Gebäude der 
Staatsbibliothek (romanisch); die Universität (romanisch). 
d. Kunstwerke zur Erinnerung an historische Ereig¬ 
nisse und Personen: die Walhalla bei Regensbnrg (griechisch, nach 
Klenzes Plan); die Befreinngshalle bei Kelheim (römisch, von Gärtner 
und Klenze); die bayerische Ruhmeshalle mit dem kolossalen Erzgu߬ 
bilde der Bavaria auf der Theresieuhöhe in München (griechisch, von 
Schwanthaler); die Feldherrnhalle in München zum Andenken an 
Tilly und Wrede (romanisch); das Siegestor am Ende der Lndwigs- 
straße in München (römisch, von Klenze); die Propyläen in München 
(griechisch, von Klenze); das Pompejannm bei Aschaffenburg (römisch); 
die Standbilder der Kurfürsten Maximilian I. und Max Emannel, 
des Königs Max I. Joseph in München, der Fürstbischöfe Julius 
Echter in Würzburg, Ludwig von Erthal in Bamberg, der Dichter 
Schiller und Goethe in München, Jean Paul in Bayreuth, Plateu 
in Ansbach, Wolfram von Eschenbach in Eschenbach (bei Ansbach), 
der Tonkünstler Orlando di Lasso und Gluck in München. 
Alle diese Bauten und Denkmäler, die meist aus eigenen Erspar¬ 
nissen geschaffen wurden (man schätzt die Aufwendungen des Königs 
für die Kunst ans Privatmitteln auf 30 Millionen Mark) ließ 
Ludwig I. in hochherziger Weise als Staats- und Volkseigentum 
erklären. 
7. Wie aus den eben aufgezählten Bauten und Kunstwerken «erhebe für die 
hervorgeht, hatte Ludwig I., der ein feinsinniger Kenner des klassischen 0ned1in- 
Altertums war, eine besondere Vorliebe für die griechische 
Kunst. Er übertrug diese Sympathie aber auch auf die Nachkommen 
des alten Heldenvolkes, auf die jetzigen Griechen. Das offenbarte 
sich am meisten im griechischen Freiheitskampf (1821—1828). Als 
sich die Griechen, die unter dem tyrannischen Druck der Türkenherr¬ 
schaft seufzten, erhoben, um sich die Freiheit zu erringen, da nahm 
sich Ludwig I. mit aller Begeisterung ihrer an. Er sandte Geld und
	        
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