o Die französische Revolution.
bei diesen war das Ziel alles Strebens die Wohlfahrt des Volkes. Ohne den Segen
der Arbeit des Großen Kurfürsten und Friedrich Wilhelms I. hätte Friedrich
so Großes nicht erreichen können.
Wie unterscheidet sich unsere Volksvertretung von dem Nationälkonoent
a) in bezug auf die Gliederung; b) in bezug auf das Verhalten dem Landes¬
fürsten gegenüber? — Zu b): Unsere Volksvertretungen (Landtag und Reichs¬
tag) arbeiten in stetem Einvernehmen mit dem Könige und Kaiser — der Re¬
gierung — an der Förderung der Wohlfahrt aller Staatsbürger (Landesschutz,
Rechtsschutz, Wohlstand, Gesundheit, Bildung, Seelenheil). Landtag und Reichs¬
tag achten und ehren den König und Kaiser. Die Verhandlungen unserer Volks¬
vertretungen werden mit einem Hoch auf den Fürsten begonnen und geschlossen;
Landtag und Reichstag senden am Neujahrstage und am 27. Januar Abord¬
nungen zum Kaiser, die diesem im Namen der Volksvertreter Glück und Segen
wünschen. — „Wo Lieb' und Treu' sich um den König reihen, wo Fürst und Volk
sich reichen so die Hand, da muß des Volkes wahres Glück gedeihen, da blüht
und wächst das deutsche Vaterland."
Überleitung zur nach st en Einheit.
Die traurige Geschichte von dem^Schicksal Ludwigs XVI. hat in uns
mancherlei Fragen wachgerufen:
Frankreich war vor 1789 ein absolut regierter Staat.. (D. H.? — Alle
Gewalt lag in den Händen des Königs; eine Staatsverfassung, eine Beteiligung
des Volkes an der Verwaltung des Landes gab es nicht.) Und doch wurden 1789
die Geschicke des französischen Staates von einer Volksvertretung geleitet.
Wie war es dahin gekommen? — Vermutung und Bestätigung:
Das französische Volk war mit der absoluten — unumschränkten — Regierung
unzufrieden und verschaffte sich mit Gewalt, durch einen Staatsstreich, das Recht
der Mitregierung. Und dabei war man in Grimm und Haß gegen die bisherige
Negierung und in blindem Eifer für die Rechte des Volkes so weit gegangen,
daß man das Königtum stürzte. Das französsche Volk wollte also überhaupt
keinen König als obersten Vertreter der Regierung und des Landes; es wollte
sich selbst regieren.
Warum waren die Franzosen mit ihrem Könige
und mit der Regierung unzufrieden?
Eine Antwort auf diese Frage hat uns schon die Anklage gegen Ludwig XVI.
gegeben. Gib die Vorwürfe, die die Ankläger gegen den König erhoben, noch
einmal an!
Aber aus der Verteidigung haben wir doch erfahren, daß Ludwig XVI.
bemüht war, das Elend seines Volkes zu bessern. Da war das Verhalten des
französischen Volkes doch ganz ungerecht! Um das einzusehen, müssen wir die
Gründe für die Anklage genauer kennen lernen.
II. Der Verlauf der Revolution bis zum königsmord.
Ziel: Wie es zur Zeit Friedrichs des Großen in Frankreich aussah,
und warum die Franzosen das Königtum abschafften.
Die Schüler fassen zunächst zusammen, was ihnen aus der bisherigen
Besprechung cm allgemeinen Tatsachen bekannt ift.