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Me sächsischen Kaiser. 919 -1024.
W jduk indi, monachi Corhejensis, res gestae Saxonlcae <bis 973). Liutprandi
bistoria Oltonis et legatio Nicephori. Thietmari episc. Merseburg. Chronicon (bie
1018). Sämmtlich Mon. Germ. V. — Jahrbücher des deutschen Reiches unter dem sächsischen Hause;
herau-g. von Ranke. Sie enthalten: Heinrich I. von Waitzi Otto I. von R. A. Köpke und
W. Dünniges; Otto II. von W. Giesebrecht; Otto III. von R. WilmannS. Jahrb. der
deutschen Geschichte: Heinrich II. von S. Hirsch. W. Giesebrecht. Geschichte der deutschen
Kaiserzeit. I u. II. Bd
§ 18. Heinrich I., der Städteerbauer-.
Heinrich I. 919—936 wurde zu Fritzlar nur von den Sachsen
und Franken zum Könige erwählt, doch gelang es ihm bald weniger
durch Gewalt als durch Klugheit und Freundlichkeit die Herzoge von
Schwaben und Baiern für sich zu gewinnen. Nachdem er Lothringen,
wo Giselber: Herzog war, Karl deni Einfältigen von Frankreich
wieder abgenommen hatte, wandte Heinrich der sich damit begnügte
das Haupt eines Staatenbundes zu sein, seine ganze Kraft auf die
Bekämpfung der äußern Feinde, der Magyaren, Slaven und
Dänen.
Die Magyaren waren auf ihren verwüstenden Zügen bis nach
Sachsen vorgedrungen. Als einer ihrer Hauptanführer bei der Feste
Werle (unweit Goslar) gefangen genommen war, mussten die Ungarn
die Freigebung desselben durch das Versprechen erkaufen, einen jähr¬
lichen Tribut anzunehmen und einen neunjährigen Waffenstillstand zu
schließen 924. So gewann Heinrich I. Zeit, die Grenzen in Ver¬
theidigungszustand zu setzen und das Kriegswesen zu verbessern. In
Thüringen und Sachsen wurden feste Plätze angelegt und schon vor¬
handene ausgebaut. Quedlinburg, Merseburg und Meissen
wuchsen empor. Als Besatzung rief der König den neunten Mann
von den umwohnenden Grundbesitzern in die Stadt, damit für die
Uebrigen Wohnungen hergerichtet und Vorrathskammern erbaut würden,
wohin man für den Fall der Noth den dritten Theil der Feldfrüchte
brachte. Die weitere Verordnung, alle Gerichte, Berathungen und
Festlichkeiten in solchen festen Orten abzuhalten, machte diese allmählig
zu Sammelplätzen des gewerblichen Fleißes und zu Knotenpunkten
des Handels. Mit Recht hat man daher Heinrich I. den Städteerbauer
genannt. Die Ausbildung, welche der König dem Kriegswesen gab,
bestand vornehmlich in der Bildung einer Reiterei, da die Ungarn