Full text: Das Altertum (Teil 1)

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emporgehoben und wieder in die Tiefe geschleudert, die ferneren mit 
Brennspiegeln in Brand gesetzt haben. Dennoch mußten die Syraknsaner 
der Beharrlichkeit der Römer weichen; nach zwei Jahren ergab sich erst 
die äußere, dann die innere Stadt. Mareellns wollte Archimedes 
schonen, allein ein Soldat drang in sein Haus und erschlug ihn; seine 
letzten Worte sollen gewesen sein: „Zertritt mir meine Kreise nicht!" 
Mit der Eroberung von Syrakus erhielten die Römer wieder das Über¬ 
gewicht in Sieilien. Nicht weniger wichtig war die Eroberung Capuas. 
Zwei Heere, unter Führung der Konsuln Quiutus Fabius und 
Appius Claudius, belagerten die Stadt. Hannibal vermochte nicht, 
sie aus ihren Verschanzungen zu vertreiben und zu einer Schlacht zu 
zwingen. Um die Römer von der Belagerung abzuziehen, wendete er 
sich mit seinem Heere gegen Rom selbst. Auf der latiuischen Straße 
zog er heran, aber der Senat änderte nicht das geringste an seinen 
Anordnungen, außer daß Truppen in die Stadt gezogen und die Thore 
geschlossen wurden; die Belagerung Capuas ward nicht aufgehoben, nicht 
einmal die nach Spanien bestimmten Truppen wurden zurückgehalten. 
Hannibal zog an den Mauern Roms hin und dann wieder nach Süden. 
Bald darauf fiel Capna in die Hände der Römer, die schreckliche Rache 
nahmen, viele der angesehensten Bürger hinrichten, noch mehr in die 
Sklaverei verkaufen ließen und die übrigen zu bloßen Unterthanen 
machten. Die Eroberung Capuas ist der Wendepunkt in diesem zweiten 
Punischen Kriege, ihr folgte die Rückeroberung Tarents, das umsonst 
nach Hilfe von Makedonien ausschaute, weil dessen König mit Hannibal 
im Bunde war. Der Sieger über Tarent war Quiutus Fabius Maxi- 
mns, der „Schild Roms", er und Marcellus waren die Hauptstützen 
der römischen Macht. Freilich wurde Marcellus bei Veuusia, als er mit 
einer kleinen Schar einen Rekognoscierungsritt unternahm, aus einem 
Hinterhalte von den Puniern überfallen und verlor sein Leben, allein schon 
war ein anderer auf einem anderen Schauplatze bereit, die römische 
Waffenehre zu vertreten: Publius Cornelius Scipio, der Sohn 
desselben Scipio, der die Schlacht am Ticiuus gegen Hannibal ver¬ 
loren, später in Spanien gegen Hasdrnbal erfolglos gekämpft und 
im Kampfe das Leben gelassen hatte. Pnblins Cornelius Scipio 
war erst 27 Jahr alt, als er zum Heerführer ernannt und nach 
Spanien gesandt wurde. Niemand beneidete ihn um dieses Amt, 
denn der Krieg in Spanien mit den Karthagern und den unzuver¬ 
lässigen halbwilden Völkerschaften galt als ein sehr gefährlicher und 
beinahe aussichtsloser. Allein Scipio rechtfertigte das Vertrauen, das 
Senat und Volk in ihn setzten. Mit vornehmer Ruhe und Freund¬ 
lichkeit wußte er die eingeborenen Völker zu gewinnen und ihnen solche
	        
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