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rheinischen Bischöfe sehr geschwächt. Zug gegen
Köln 1282. Dem Kaubritterunwesen sucht er durch
Landfriedensgesetze zu steuern. Reichstage Ton
Würzfourg 1287, Erfurt 1289, Speier 1291. Be¬
stimmungen gegen die Pfahlbürger.
Rudolf stirbt in Speier, ohne die in den letzten
' Jahren eifrig betriebene Wahl seines ältesten Sohnes
Albrecht durchgesetzt zu haben.
1292—1298« Adolf von Nassau.!)
Die Bemühungen Albrechts um die Krone scheitern
an dem Widerstande Wenzels II. von Böhmen und
der geistlichen Kurfürsten. Letztere stellen den
Grafen Adolf von Nassau aus der walramschen
Linie, im Besitze der Grafschaften Wiesbaden, Idstein
und Weilburg, als Kandidaten auf, der am 5. Mai 1292
einstimmig in Frankfurt gewählt wird. Er muss
den Wählern die Wahlkosten erstatten und grosse
Zugeständnisse machen.
Wenzels II. Tochter wird mit einem Sohne
Adolfs verlobt und erhält bis zur Hochzeit das
Pleissner land mit Altenburg, Chemnitz und Zwickau
zum Pfand.
Eine AVahlanzeige wird infolge einer nach dem
Tode Nikolaus’ IV. (April 1292) eintretenden Sedis-
vakanz nicht erstattet.
1lu2 Zusammenkunft mit Albrecht von Oesterreich
in Hagenau. Albrecht, von Wenzel und dem steirischen
Adel bedrängt, liefert die Reichsinsignien aus und
nimmt seine Lande zu Lehen. Adolfs Bestreben
geht darauf aus, Albrecht und seinen Wählern gegen-
:) Quellen: s. o. S. 95, ausserdem: Flores temporum,
Minoritenchronik, nach den 6 Weltaltern geordnete,
synchronistische Gesch. der Kaiser u. Päpste bis 1349
S. S. XXIY, 230.
Chronicon Sampetrinum, s. o. S. 95.
Heinr. y. ReMorf, Chronik der Kaiser und Päpste von
Adolf bis 1363. ca. 1350 verfasst. Böhmer. Fontes IV, 507.