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ohne Erfolg Swatopluk, der die Ostmarken bedroht.
Nach Sivatopluks Tode 894 zerfällt das grossmährisclie
Reich und wird bald von den Ungarn völlig ver¬
nichtet.
893 Papst Formosus, der Nachfolger Stephans VI.,
der Guido von Spoleto zum Kaiser gekrönt hatte,
ruft, mit diesem verfeindet, Arnulf zu Hülfe. Arnulf
zieht mit einem Heere nach Oberitalien und wird
als König anerkannt.
895 Da die spoletinische Partei trotz des Todes
Guidos die Kurie weiter bedroht, ruft Formosus
Arnulf von neuem. Arnulf gewinnt auf dem Reichs¬
tage zu Tribur die Unterstützung der Geistlichkeit,
der er jedoch keinen massgebenden Einfluss gewährt,
und dringt mit dem Reichsheere schnell bis Rom vor.
896 Kaiserkrönung. Nach seinem Abzüge sinkt
der deutsche Einfluss. Berengar und Lambert, Guidos
Sohn, teilen sich 897 in die Herrschaft.
897 Arnulf setzt auf dem Reichstage zu Tribur
die Wahl seines Sohnes Ludwig durch, nachdem er
schon 895 seinem unehelichen Sohne Ziventibold
Lothringen als Königtum gegeben hatte.
899 Seine letzten Lebensjahre sind durch Wirren
im Reiche getrübt. Er stirbt am 8./12.
899—911. Ludwig das Kind.
Ludwig wird als der erste von den deutschen
Karolingern von der Geistlichkeit gekrönt, welche,
um Schutz gegen die aufstrebenden Grossen zu finden,
die Reichsidee vertritt. Geistliche Männer, an ihrer
Spitze Hatto von Mainz, führen die Regierung für
den unmündigen König.
900 Die lothringischen Grossen schliessen sich wieder
ans Reich an. Zwentibold fällt im Kampfe mit den
königlichen Truppen.
905- 900. Das grossmälirische Reicli erliegt den Ungarn.
In den folgenden Jahren ergiessen sich diese über
Sachsen, Thüringen, Bayern und Schwaben. Ludwig