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Arbeit des Prinzen bei der Kriegs- und Domänenkammer 
in Cüstrin, dann Aussöhnung mit dem Vater und Ver¬ 
mählung mit der Prinzessin Elisabeth v. Braun sch weig- 
Bevern (f 1797). — Er residiert in Rheinsberg im 
Verkehr mit geistreichen Männern (y. Knobelsdorf, 
Architekt, Erbauer v. Sanssouci; Graun, Komponist 
u. a.; brieflich auch mit Voltaire) und selbst schriftstellerisch 
thätig (Antimacchiaveil 1738, o. S. 6), doch auch als 
Commandeur seines Regiments den Vater befriedigend. 
17 40 Friedrich zwingt durch Besetzung der aus der Oranischen 
Erbschaft stammenden Herrschaft Herstal] (bei Lüttich) 
den Bischof y. Lüttich, der sich die Lehnsherrschaft über 
dieselbe anmafst, zur Anerkennung seiner Rechte. 
1740—1742 Erster schlesischer Krieg. Friedrich benutzt die Thronbesteigung 
Maria Theresias, um die preufsischen Ansprüche auf 
Liegnitz, Brieg, Wohlau und Jägemdorf zu erneuern: indem 
er Schlesien besetzt, erbietet er sich gegen Abtretung 
desselben Maria Theresia gegen alle Feinde zu unterstützen 
und ihrem Gemahl Franz zur Kaiserkrone behülflich zu sein. 
Von Maria Theresia, die hei den Ungarn Hülfe findet,1) 
stolz zurückgewiesen, behauptet er Schlesien durch die 
1741 Schlacht bei Mollwitz, die Generalfeldmarschall Schwerin 
gewinnt, als der König bereits das Schlachtfeld verlassen. — 
Der Krieg verflicht sich mit dem 
1740—1748 Österreichischen Erbfolgekrieg: Kurfürst Karl Albert 
v. Bayern erhebt auf Grund alter Verträge Ansprüche auf 
die Nachfolge in den österreichischen Erblanden und tritt, 
auf Grund des Vertrages zu Nymphenburg von Frank¬ 
reich unterstützt, das die Pragmatische Sanktion nur ‘un¬ 
beschadet der Rechte Dritter’ anerkannt hat, auch als Be¬ 
werber um die Kaiserkrone auf, indem er Frankreich alle 
etwaigen Eroberungen in den Niederlanden verspricht. 
England und Holland erklären sich für Maria Theresia. 
1741 Als ein bayerisch-französisches Heer unter Belle-Isle die Donau 
entlang gegen Böhmen vordringt und Prag besetzt, vermittelt 
1739 FriedezuBelgrad: der Kaiser, an dem russisch-türkischen Kriege 
(1735—39) ohne Glück (seit 1737) teilnehmend, verliert die Er¬ 
werbungen von 1718. 
1740—1780 Maria Theresia, vermählt mit Herz. Franz v. Lothringen 
(Toscana, später Kais er), Erbin der österreichischen Monarchie. 
1741—1762 Elisabeth v. Rufsland, Peters d. Gr. sittenlose Tochter. 
*) An und für sich durch Schönheit ausgezeichnet, rief sie, mit ihrem 1 J. alten Sohne, dem 
späteren Joseph ü., auf dem Arme in die Versammlung der Magnaten tretend, allgemeine 
Begeisterung hervor.
	        
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