aus (415 it. Chr.). Er endete seinen kurzen Siegeslauf durch Mörder¬ 
hand, nach dem er auf beiden Seiten der Pyrenäen ein mächtiges 
Westgothenreich gegründet hatte, das unter seinen Nachfolgern, besonders 
unter Theodorich II. sich zu höchster Blüte entfaltete, da die Völker¬ 
schaften der langen Wanderungen müde, stetiger wurden und durch 
Ackerbau, Kunst und Gewerbe einem hohen Bildungsgrade entgegen 
gingen (419 bis 488.) 
3. Das weströmische Reich. Strömungen der Völkerwanderung 
und der Untergang des Hunnenreichs. 
Das weströmische Reich wurde immer mehr ein Zankapfel klein¬ 
licher Eifersucht und Habsucht unter den Großen des Landes; Mord 
und Verrat waren die gesuchtesten Waffen geworden. Die Germanen 
konnten sich ungehindert weiter ausbreiten; ja der Statthalter 
der römischen Provinz Nordafrika rief das mutige Volk der 
Vandalen (vor der Völkerwanderung in Mecklenburg ansässig), um sich 
mit ihrer Hülfe iu seiner Stellung zu befestigen. Diese kämm zwar eiligst 
unter ihrem König Geiserich herbei, aber nicht als Bundesgenossen. 
Zerstörung, Raub und Mord bezeichneten ihren Weg. Kirchen und 
Paläste fielen ihrer Roheit eben so zu Opfer, wie die Menschen, deren 
Verbündete sie sein sollten. Nachdem sie Karthago erobert (439), machten 
sie es zur Hauptstadt ihres nun dort gegründeten Vandalenreiches. 
Fast zu derselben Zeit mußte die römische Herrschaft auch im 
Norden germanischen Elementen weichen. Seit Julius Cäsar (starb 
44 v. Chr.) hatten die Römer sich in Britannien ausgebreitet, aber 
später es vor den Einfällen der Picten und Seoten nicht mehr 
schützen können. Von der deutschen Nordseeküste her, vom 
heutigen Schleswig-Holstein, suchten Angeln und Sachsen die britische 
Küste heim, welche endlich von den Briten selbst gegen die nördlichen 
Bedränger zu Hülfe gerufen wurden. Aber es galt auch hier: „Die 
ich rief, die Geister, werd' ich nun nicht los." Die Angeln, Sachsen 
und Juten waren der Sage nach unter ihren Führern Hengist und 
Horsa in drei langen Schiffen gelandet, 1600 an Zahl. Sie ließen 
sich in Britannien häuslich nieder und gründeten in einem Zeitraume 
von 130 Jahren sieben angelsächsische Königreiche, die im Jahre 827 
durch König Egbert vereinigt, den Grund zu dem heutigen Gro߬ 
britannien legten.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.