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95. Dem König Albert.
(Zulius Papst.)
Schalle, du Jubelchor,
Schalle zu Gott empor
Wie Glockeutou.
Feurig wie Siegsgebraus,
Juble ins Land hinaus,
Schall in des Königs Haus
Auf bis zum Thron!
Fest wie der Königstein
Ragt in das Land hinein
Vom Felsengrund,
So unerschütterlich,
Wo Feinde zeigen sich,
Sachsen, bewähre dich
Zu jeder Stund.
Dir gilt der Jubelschall,
Dir, deutscher Feldmarschall
Albertus Rex.
Weisheit und Tapferkeit,
Milde Gerechtigkeit
Schmücke dich allezeit 1
Segne dich Gott!
Gott, der um Fürst uud Land
Ein unauflöslich Band
Der Liebe webt,
In alle Zeit hinaus
Gieß deinen Segen aus
Auf König Alberts Haus.
Jhu segne Gott.
96. Dem König Heil!
iHrrmann Pilz.)
Durch Sachsens Gauen rauscht des Jubels Klang,
Und wo die Treue lebt, lebt auch die Freude,
Die Banner wehn, — es tönt der Festgesang —
Und hoch vom Turm klingt jauchzendes Geläute!
O schöner Tag, wo sich ein Volk vereint,
Zu huldigen an seines Herrschers Throne!
Dir gilt das Fest, von Herzen treu gemeint,
Dir, Held, im Schmuck der grünen Rautenkrone.
In graue Vorzeit fliegt zurück das Lied,
In schlichter Burg blühn unsres Glückes Sprossen,
Vom Land, durch das die Saale rauschend zieht,
Kam deines Sachsenvolkes Ruhm geflossen.
Er ward zu einem Strome, groß und weit,
Und ob wir manches harte Los ertragen,
Es blieb der Ruhm uns treu für alle Zeit,
Bon Konrads bis zu König Alberts Tagen.
Er bleibt uns treu. Was hat gefesselt ihn?
Was gab in schwerer Zeit ihm Glanz aufs neue?
Der Fürsten Huld, an deren Thron wir knien,
Des Volkes leuchtende Vasallentreue.
Wo Fürst und Volk in Sinneseintracht stehn,
Wo Liebe webt ein goldnes Band um beide,
Da kann des Volkes Stern nicht untergehn,
Da prangt sein Thron in edlem Festgeschmeide.