fullscreen: Bilder aus der vaterländischen Geschichte für die Elementarschule

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©eist bet Unzuftiebetcheit säst über ganz Europa. In allen großem 
Städten kam es zu heftigen, nicht selten blutigen Austritten. Auch 
Merlin blieb nicht verschont von dieser Aufregung, und am 18 März 
kam es zu blutigen Kämpfen zwischen dem Militär und dem 
-Lolke. Der König schauderte vor dem Gedanken zurück, daß das 
Blut seiner Bürger fließe und machte dem Kampfe dadurch ein 
ünbe, daß er an die Garden den Befehl erließ, aus Berlin abzu¬ 
ziehen Dann hielt er emen feierlichen Umzug in Berlin und 
verjprach, alle billigen Forderungen seiner Unterthanen zu be- 
ImUigen. Bis dahin hatte in Preußen der König das Recht, 
ohne Mitwirkung der Unterthanen Gesetze zu erlassen: Preußen 
war etne unumschränkte Monarchie. Jetzt wurde Preußen 
eine beschränkte Monarchie ober ein konstitutioneller 
Staat; der König gewährte nämlich seinen Unterthanen das 
stecht, burch gewählte 2lbgeorbnete an der Gesetzgebung des 
^andes theilzunehmen. Durch die Versafsungs - Urkunde vom 
31. ^anuar 1850, die noch gegenwärtig tn Kraft ist, wurde diese 
Angelegenheit geordnet. Nach bieser Urkunde steht dem Könige 
die freie Entscheidung über Krieg unb Frieben zu; bie Gewalt, 
Gesetze zu machen, hat ber König mit zwei Kammern. Die erste 
Kammer ist bas Herrenhaus, bessen Mitglieder vom Könige be- 
™jen Arden; bie zweite Kammer ist bas Haus ber Abgeordneten, 
dessen Mitglieder das Volk wählt. Der König läßt durch seine 
Minister den Kammern die Entwürfe zu neuen Gesetzen vorlegen. 
Sind nun bie beiben Kammern mit bem König über einen Gesetz¬ 
entwurf einverstanden, so erhebt der König ihn zum Gesetze und 
macht dies bekannt. ^ 
Die Unruhen des Jahres 1848 drangen auch in Hohenzollern 
«tn. Das veranlaßte die beiden Fürsten Karl Anton von Sig- 
maringen unb Friebrich Wilhelm (Konstantin von Hechingen ihre 
Gebiete tn Folge bestehender Erbverträge am 7. Dezember 1849 
an ben König Friebrich Wilhelm IV. von Preußen abzutreten. 
Nach ben unruhigen Zeiten am Enbe ber vierziger Jahre 
suchte Friebrich Wilhelm Handel unb Gewerbe, Ackerbau, Künste 
unb Wissenschaften in feinem Lanbe zu heben unb regierte seine 
Unterthanen glücklich bis zum Jahre 1857. Im Jahre 1857 
befiel ben König eine Krankheit, bie ihn nöthigte, bie Regierung 
feinem ältesten Bruber, bem jetzt glorreich regierenden König 
Wilhelm zu übertragen. Friedrich Wilbelm IV. erlag feiner 
Krankheit am 2. Januar 1861. Er war einer ber gebildeten unb 
geistreichsten Fürsten ber Gegenwart unb hatte ein frommes, christ¬ 
liches Gemüth. Als er sah, wie manche sich bem Unglauben zuneigten, 
ba legte er öffentlich bas Gelöbniß ab: „Ich unb mein Haus, wir 
wollen bem Herrn bienen." Aeußerft wohlthätig unterstützte er Kunst 
unb Wissenschaft, Noth unb Elenb freigebig aus feiner Kaffe. Zum 
Fortbaue bes Kölner Domes gab er feit 1842 jährlich 50000 Thlr.
	        
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