Eis, eroberte die Stadt und machte die Bewohner der Provinz
Brandenburg zu seinen Unterthanen.
Im Jahre 933 war der Friede mit den Ungarn abge¬
laufen. Ungarische Gesandte kamen zu Heinrich und wollten
auch ferner von ihm die bis dahin in jedem Jahre gezahlte
Abgabe haben. Da lachte sie Heinrich aus, ließ ihnen einen
räudigen Hund vor die Füße werfen und sprach: „Das ist
meine Abgabe für euch!!" Die ungarischen 'Gesandten kehrten
zornig in ihre Heimat zurück. Bald jagten an 40000 ungarische
. Reiter über die deutsche Grenze, um von Neuem zu rauben
und zu plündern. Da retteten sich die deutschen Landleute mit
ihrer Habe und ihrem Vieh in die festen Städte. Heinrich
marschierte mit seinen nun tüchtigen Soldaten gegen die Ungarn
und schlug sie bei Merseburg im Jahre 933 so, daß sie in 20
Jahren nicht wiederkamen. Dem lieben Gott dankte Heinrich
für den Sieg damit, daß er in Quedlinburg ein großes Kloster
mit einer schönen Kirche erbaute.
Heinrich starb im Jahre 936 auf seiner Pfalz zu Mem-
leben in Thüringen.
VII.
Kaiser Otto der Große. 936—973.
Auf Heinrich i. folgte dessen Sohn Otto l. oder der
Große. Er war 24 Jahre alt, als er König wurde. In
Mainz wurde er gekrönt. Otto war ein großer, schöner Mann;
er zeigte sich ernst und doch freundlich; dabei war er jederzeit
gerecht und großmütig, tapfer und fromm. Mehrere deutsche
Fürsten wollten ihm nicht gehorchen, aber in wenigen Jahren
unterwarf er sie; dies gelang ihm teils durch gute Worte, teils
durch Gewalt. Auch die Dänen, die Böhmen und die Polen
besiegte er.
Im Jahre 955 kamen die Ungarn wieder nach Deutsch¬
land und drangen vor bis zur Stadt Augsburg am Lech in
Baiern. Otto sammelte rasch ein Heer von 20 000 Mann und
zog gegen sie. Auf dem Lechfelde bei Augsburg kam es zu
einer blutigen Schlacht. Ehe der Kampf begann, hielt Otto
eine Anrede an seine deutschen Krieger; er ermahnte sie, recht
tapfer und mit Ausdauer zu streiten. Darauf betete der König