deutsche Fürsten die Regierung über Deutschland. Heinrich
wurde von Hanno sehr hart und slreug erzogen. Nach einigen
Jahren kam Heinrich zum Erzbischos Adalbert von Bremen
Der ließ ihm allen freien Willen. Dadurch aber wurde der Jüng¬
ling ganz verdorben. Adalbert rief den Heinrich, da dieser 16
^ahre alt war, zum König aus. In allen Dingen war der
Erzbischof Ratgeber. Namentlich reizte er ihn gegen die Sachsen
ans, welche den Adalbert nicht zum Erzbischos haben wollten. Da
forderten die Deutschen vom Könige, er solle Adalbert entlassen
und die Sachsen nicht mehr bedrücken, sonst würde man ihn als
König absetzen. Heinrich mußte gehorchen, und Hanno wurde
wieder sein erster Ratgeber. Weil aber Heinrich den Sachsen von
Neuein Unrecht that, so wurde er abgesetzt. Heinrich führte nun
lange Zeit Krieg mit den deutschen Fürsten und mit den Sachsen.
Zuletzt siegte Heim ich und regierte dann einige Jahre ganz gut.
, , Da kam Heinrich in Streit mit dem Papst Gregor VII.
Dieser warf dem Könige schlimme Verbrechen vor und behauptete,
der König und alle Fürsten wären Diener des Papstes und
müßten ihm gehorchen. Hiervon wollte Heinrich nichts wissen
und schalt den Papst einen falschen Mönch und Räuber. Als
der Papst das hörte, setzte er ihn als König ab. Die übrigen
Fürsten hielten es mit dem Papst und ließen Heinrich sagen:
„Wenn du nicht binnen einem Jahre zum Papst gehst und dich
mit ihm versöhnst, so wählen wir einen anderen König." Heinrich
wollte gern König bleiben und versprach, den Papst um Verzeihung
zu bitten. Kurz vor Weihnachten des Jahres 1076 reiste er mit
seiner Gemahlin, seinem Söhnlein und einigen Dienern und
Dienerinnen über die Alpen nach Italien. Es war bitter kalt, und
dre Alpenberge waren mit Schnee und Eis bedeckt. Manchmal
mußte man die Königin und ihre Begleiterinnen auf Ochsenhäute
setzen und über das glatte Eis ziehen. Endlich waren die Berge
überstiegen und die Reisenden kamen glücklich in Italien an. Der
Papst war aus der Burg Kanossa. Dorthin ging Heinrich.
Am 25. Januar 1077 trat er vor das Thor der Burg und
bat um Einlaß. Das Thor blieb verschlossen. Der König war
barfuß und in ein Büßerhemd gehüllt. So stand er 3 Tage
vor dem Burgthore: da erst ließ ihn der Papst ein. Heinrich
bat um Vergebung; da sprach ihn der Papst von den über ihn
verhängten Strafen los.