Full text: Bilder aus der Kirchengeschichte

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brr Täufling nicht, wie bei uns, bloß mit Wasser besprengt, sondern 
völlig untergetaucht. Kirchen haben die Baptisten nicht, sondern nur 
einfache Betsäle mit einem Katheder für den Prediger und einfachen 
Bänken für die Gemeindeglieder. 
Die Baptisten haben sich in Holland und Deutschland, vorzüglich 
aber in England und Nordamerika ausgebreitet. 
b. Die Quäker. Ihr Stifter ist ein Schuhmacher, Namens 
Georg For, der im Jahre 1624 in England geboren wurde. Sie 
rühmen sich besonderer göttlicher Offenbarungen und stellen dieses „innere 
Licht" über die Offenbarungen Gottes in der heiligen Schrift. Deshalb 
Verwerfen sie auch das Predigtamt. In ihren Versammlungen, die in 
einfachen, alles Schmuckes baareu Betsälen abgehalten werden, tritt 
Jeder auf zu reden, dem der Geist etwas eirtgiebt. Geschieht dies bei 
feinem, so gehen sie still wieder aus einander, wie sie gekommen sind. 
Taufe und Abendmahl sind ihnen bloß äußere Gebräuche; sie verwerfen 
den Eid und leisten keine Kriegsdienste, bezahlen auch keine Abgaben, taffen 
sie sich aber geduldig nehmen; alle Auszeichnung durch Rang und Stand 
verachten sie nnd hassen alle weltlichen Vergnügungen, reden Jeden mit 
„Du" an und uehmen vor Niemandem den Htit ab. Sie nennen sich 
selbst nicht Quäker, sondern „Gesellschaft der Freunde." Der Name 
Quäker, welcher „Zitterer" bedeutet, schreibt sich von folgendem Vorfalle 
her. For ermahnte einst einen Krieg-obersten mit den Worten: „Zittere 
(quake) vor dein Worte deS Hern?!" Da fiel ihm dieser in die Rede 
und rief spöttisch: „Sehet da einen Zitterer (quaker)!" 
Es giebt noch jetzt viele Quäker in England, weit mehr aber in 
Amerika, wo einer ihrer bedeutendsten Anhänger, William Penn 
(*j- 1718), in dem nach ihm benannten Pennsylvanien die jetzt so blü¬ 
hende Stadt Philadelphia (zu deutsch „Bruderliebe") gründete. 
c. Die Methodisten. Sie sind gewissermaßen die Pietisten der 
englischen Kirche und haben den Spottnamen „Methodisten" von ihrer 
streng methodischen Lebensweise. Eigenthümlich ist ihr Gottesdienst, zu 
dem sie alle Tage, Morgens und Abends, auch jeden Monat eine Nacht 
(„Wachnacht") zusammen kommen. Oft treten drei, vier Redner nach 
einander aus, alle als strenge Bußprediger. Die Zuhörer folgert ihren 
Vortragen mit Der größten Aufmerksamkeit und geben ihren Beifall durch 
Händeklatschen, Rufen k. zu erkennen Nicht selten kommt es vor, daß 
der Eine oder der Andere, von Sündenangst gefoltert, laut aufschreit, 
sich auf dem Boden herum wälzt und endlich in Schweiß gebadet liegen 
bleibt. Auf solchen Bnßkampf legt man großen Werth; in jedem 
Gotteshanfe ist für die Kämpfer eine eigene Bank, Die „Angstbank" ge¬ 
nannt. 
Die Methodisten sind ebenfalls in England, namentlich in London, 
das halb methodistisch ist, und in Amerika verbreitet. 
d. Andere Sekten bilden die S o ein ian er, welche die Lehre von der
	        
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