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Ritter, groß und stark wie ein Riese, wollte den Kaiser töten; allein
Rudolf überwand ihn und nahm ihn gefangen. Ein anderer tötete
des Kaisers Pferd. Alsbald kamen ihm die ©einigen zu Hilfe;
doch Rudolf sprach: „Macht Euch keine Sorgen um mich! Gehet
wieder in die Schlacht und stehet anderen bei!" Hierauf bestieg er
schnell ein anderes Pferd. Da riefen seine Begleiter: „Die Feinde
fliehen!" Als Ottokar die Böhmen fliehen sah, ritt er voll Ver¬
zweiflung mitten unter einen kaiserlichen Heerhaufen. Zwei Reiter
schlugen ihn vorn Pferde und verwundeten ihn zu tobe. Als Rudolf
hinzu kam, lag er am Sterben. Nach ber Schlacht belehnte ber
Kaiser seine eigenen Söhne mit Österreich, Steiermark, Kärnten und
Krain. Nur Böhmen unb Mähren gab er bem Sohne Ottokars
wieber zurück.
2. A. Erklärung, a) Der Eigensinn Ottokars.
Wie hatte Ottokar bie kaiserlose Zeit zu seinem eigenen Vor¬
teile benützt? Was besaß er a) mit Recht? b) ohne Recht? In¬
wiefern konnte ihm eine Kaiserwähl a) große Ehren, b) aber auch
große Gefahren bringen? Welche Hoffnung machte er sich infolge
seiner Macht? Wie täuschte er sich in seiner Erwartung? Welche
große Gefahr stanb ihm nun in Aussicht?
Wie hätte er sich jetzt vielleicht boch ein Recht auf bie geraubten
Länder erwerben können? Warum wäre Ottokars Freundschaft für
Rudolf sogar wertvoll gewesen? Woraus geht hervor, daß Rudolf
auch auf Nachgiebigkeit hoffte ? Warum verachtete jedoch Ottokar
den Kaiser? Weshalb beneidete er ihn aber auch? Bei wem mußte
jetzt Rudolf Hilfe suchen? Warum wollte der Kaiser nicht selbst
über Ottokar richten? Wie lautete das Urteil?
Wie versuchte es Rudolf trotzdem nochmal mit Güte? In¬
wiefern legte aber Ottokar diese Nachsicht ganz anders aus? Wie
ging nun Rudolf mit Strenge vor?
b) Seine Demütigung.
Warum glaubte Ottokar, daß er stärker sei als der Kaiser?
Bei wem fand jedoch der Kaiser Hilfe? Wie wurde Rudolf ohne
Krieg zum Nachgeben gezwungen? Warum war er aber wohl nicht
geneigt zu einer aufrichtigen Versöhnung mit dem Kaiser?
Inwiefern zeigte aber auch Rudolf keine Lust mehr zu einer
herzlichen Aussöhnung mit Ottokar? Welcher Spott Ottokars hatte
ihn beleidigt? Wie wollte der Kaiser nun dem stolzen Böhmenkönig
eine Demütigung zufügen ? Warum mußte dieser Empfang ben