Full text: Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit

bildet die Vermehrung der Prachtbauten und Kunstsamm¬ 
lungen Dresdens. Zwischen Schloß und Elbbrücke erhob 
sich die katholische Hofkirche mit dem „zierlichsten 
Turme der Welt", die „Gemäldegallerie" wurde durch 
den Ankauf italienischer Sammlungen und der berühmten 
„Madonna" von Rafael vermehrt. Freilich geschah das 
in einer Zeit, als Sachsens Staatseinnahmen durch schlechte 
Wirtschaft gänzlich zerrüttet waren und die Bewohner unter 
dem schlimmsten Steuerdrucke seufzten. Bald nach dem 
Frieden von Hubertusburg (1763), der den für Sachsen 
überaus unglücklichen siebenjährigen Krieg beendete, starb 
Friedrich August II.; Brühl dankte ab und starb wenige 
Wochen später. Friedrich Augusts edler Sohn Christian, 
der leider nur zwei Monate regierte, begann sofort mit 
kräftiger Hand das Elend seines Landes zu mildern. Der 
Hofhalt wurde vereinfacht, einen Teil der militärischen 
Lasten übertrug der Kurfürst auf seine Privatkasse. Noch 
in demselben Jahre folgte ihm sein erst 13jähriger Sohn 
Friedrich August III. der Gerechte (1763—1827), 
für welchen zunächst Prinz Xaver die Vormundschaft 
führte. Unter feiner weisen Fürsorge haben sich Land¬ 
wirtschaft und Industrie bald erholt, wahrend der Berg¬ 
bau durch Gründung der Freiberger Bergakademie einen 
neuen Aufschwung nahm. 
XVI. Die ersten preußischen Könige. 
1. Ariedrich I. Des großen Kurfürsten Sohn und 
Nachfolger Kurfürst Friedrich III. (1688—1713) be¬ 
saß eine starke Vorliebe für Pracht und Glanz. Als 
Herrscher über ein Gebiet, welches schon über 2000 DM. 
groß war, wünschte er sich die Königskrone. Aber erst
	        
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