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15. Alte diese Reiche lvmrden zuletzt von
den Römern erobert, und es entstand, 31 Jahre
vor Christi Geburt, unter Kaiser Augustus, die
vierte Welt-Monarchie, die römische. Diese
umfaßte nach und nach beynahe die ganze da¬
mals bekannte Welt. Nach ZOO Zähren zer¬
fiel sie in das abendländische und morgenländi¬
sche Kaiserthnm. Jenes wurde bald nachher von
deutschen Völkern zerstört, die sich in dessen schöne
Länder, Spanien, Frankreich, Italien u. s. w.,
theilten; das Reich des morgenländischen Kai¬
sers, der seinen Sitz zu Constantinopel hatte,
dauerte noch, wiewohl unter immerwährendem
Kampfe und Verluste tausend Jahre fort, bis es
endlich der Macht der Türken gänzlich unterlag.
14. So sehen wir denn in der Geschichte
eine beynahe ununterbrochene Reihe von Krie¬
gen. Besonders blutig und furchtbar wurden
sie von den alten Völkern geführt; oft ende¬
ten sie mit der Ausrottung oder mit der Skla-
verey ganzer Völker. Doch, wie die Stürme in
der Natur, so hatten auch die Kriege ihren viel¬
fachen Nutzen. Die Menschen lernten fremde
Länder und Völker kennen; das Gute wurde
nachgeahmt, das Nützliche verpflanzt, das Schö¬
ne und Wabre verbreitet.
15. Dazu verhalf von jeher besonders auch
der Handel. Woran ein Volk Überfluß hat,
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