Full text: Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte

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Heer und das schlesische Heer. Den Oberbefehl hatte der öster¬ 
reichische Feldmarschall Schwarzenberg. Dieser gewaltigen Trnvpen- 
masse*) konnte Napoleon allerdings nur 350 000 Mann gegenüber¬ 
stellen ; aber durch seine eigene Feldherrngröße und seinen'einzigen 
Willen, welcher dem Heere gebot, sowie besonders durch die gün¬ 
stige, Aufstellung. die er im Herzen Deutschlands inne hatte, war 
die Übermacht der Zahl nahezu ausgeglichen. 
Aui 23. August besiegte der preußische General Bülow die 
Franzosen bei Großbeeren; am 26. schlug der alte Held Blücher 
das 80 000 Manu starke Heer des französischen Marsckalls Mac¬ 
donald an der Katzbach**), am 27. vernichtete der General Hirsch- 
seld mit 12 000 Preußen, meist Landwehr, ein gleich starkes franzö¬ 
sisches Heer bei Hagelberg. An den genannten drei Schlachttagen goß 
der Regen in Strömen herab; die Gewehre waren durch die Nässe 
zum Schießen nicht brauchbar; die preußischen Wehrmänner griffen 
darum den Feind mit den Gewehrkolben an, und zwar mit solchem 
Grimme, daß ganze französische Bataillone in wenigen Stunden zu 
einem wüsten Haufen von Leichen zusammengeschlagen waren. Die 
Freude über diese Siege wurde verbittert durch die Niederlage, die 
Napoleon am 26. August dem Hauptheere der Verbündeten bei 
Dresden beibrachte. Allein die Gemüter wurden durch neue Sieges¬ 
kunde bald wieder aufgerichtet; am 29. und 30. August besiegte der 
preußische General Kleist mit preußischen und russischen Truppen 
bei Culm den französischen General Vandamme und nahm ihn 
nebst dem Reste seines Heeres gefangen, und eiue Woche darauf 
'chlug Bülow mit 50000 Preußen bei Dennewitz ein französisches 
Heer von 70000 Mann, das der Marschall Ney befehligte. 
,jm Kriege hat man noch nicht gewonnen, wenn man nur das 
Schlachtfeld behauptet, sondern nur dann, wenn man auch erreicht 
was mau durch den Kampf erstrebt hat. Napoleon wollte schon 
im Mai 1813 Berlin erobern; obwohl er bei Lützen und Bautzen 
das Schlachtfeld behauptete, hatte er keinen Gewinn davon; denn 
wäre er gegen Berlin gerückt, so hätten ihn die Verbündeten von 
der rechten Sette her angreifen können. Im August sollte der 
Marschall Oudmot, im September der Marschall Ney Berlin 
®ie Sohlen beziehen sich ans bte von August bis Oktober 1813 
kampsenben Truppen. 
..... Das böhmische ober Hauptheer zählte 242 000 Mann mit 700 Ge- 
1o)u§en unter bem österreichischen General Schwarzenberg 
, bas Norbheer 140000 Mann, 387 Geschütze unter Bernabotte Kron¬ 
prinzen von Schweben, einem ehemaligen General Napoleons 
bas schlesische Heer 100000 Mann. 350 Geschütze unter'Blücher 
ont ganzen hatte Österreich 260000. Preußen 270000. Rußlanb 25000 
Mann aufgestellt. 
*) Vergl. im Anhang bas Gebicht: Der Trompeter an ber Katzbach.
	        
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