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Vor allem sucht er die Wehrkraft des Volkes zu heben und begiebt
sich selbst in die entferntesten Garnisonen, um sich vom Instand
der Regimenter zu unterrichten. Ein großer Freund des See¬
wesens war Kaiser Wilhelm von jeher, Deshalb sorgt er aufs
angelegentlichste sür die Reichsflotte. Über diesen Sorgen vergißt
er aber mich, getreu den Versprechungen bei seinem Regierungs¬
antritt, die Armen des Volkes nicht; tausend Thränen werden
durch Einführung der Jnvaliditäts- und Altersversicherung ge¬
trocknet. Wie bedeutungsvoll ein richtig erteilter Schulunterricht
ist, weiß unser Kaiser recht wohl. Deshalb befahl er, daß die
Jugend vornehmlich mit vaterländischer Dichtung, mit deutscher
Geschichte und Sage bekannt gemacht werde.
JWuch ein Mehrer des Reiches ist Kaiser Wilhelm geworden;
die Insel Helgoland haben die Engländer an Deutschland abge¬
treten, und im fernen Afrika weht über weite Gebietsteile die
deutsche Flagge, in Asien wurde das große Pachtgebiet Kiauischou
erworben.
Möge unser Kaiser noch lange die Segnungen des Friedens
genießen! Möge es ihm gegönnt sein, das deutsche Vaterland zu
einer- immer schöneren und reicheren Entfaltung in Frieden zu
bringen!
Gott segne, Gott schütze unseren Kaiser und Herrn
Wilhelni II.!